Skip to main content

Die Bibel, der Christ und das Abendmahl


Download: Skript

Die Bibel, der Christ und das Abendmahl

Dies tut zu meinem Gedächtnis (Lk 22,19)! Diesen Auftrag gibt Jesus seinen Nachfolgern im Hinblick auf das Abendbzw. Herrenmahl. Am Abend vor seinem Tod feiert Jesus mit seinen Jüngern im Andenken an die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten das Passahmahl und gibt dem Brot und dem Wein eine neue Bedeutung (Lk 22,19-20, vgl. 1Kor 11,23-26): Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Das Brot stellt den Leib dar, den Jesus für uns hingibt. Der Wein stellt sein Blut dar, das er vergiesst, um uns von Sünde und Tod zu erlösen.

Seither feiern gläubige Christen das Abendmahl (Apg 2,42, vgl. V. 46): Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Zumeist geschah dies anlässlich der Zusammenkünfte am Sonntag (Apg 20,7): Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, … Auch in eine gemeinsame Mahlzeit konnte das Brechen des Brotes in Anlehnung an das Passahmahl eingebunden sein (vgl. 1Kor 11,17-34). Allerdings macht Paulus gerade den Korinthern den Vorwurf, dass sie es zu wenig von einem gewöhnlichen Essen unterschieden (vgl. V. 29).

Das Abendmahl ist Verkündigung (1Kor 11,26): Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Es hilft dem Christen, auf das Entscheidende fokussiert zu bleiben. Das Abendmahl ist Erinnerung an das stellvertretende Sterben Jesu (Lk 22,19): Dies tut zu meinem Gedächtnis. Das Abendmahl ist Ausdruck der Gemeinschaft (vgl. die Bezeichnung „Kommunion“, lat. Communio = Gemeinschaft) mit Jesus und seiner Gemeinde (1Kor 10,16, vgl. Joh 6,53b-56): Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Das Abendmahl ist ein Anlass des Lobes und der Dankbarkeit (vgl. die Bezeichnung „Eucharistie“, griech. eucharisteo = danken): Jesus dankt für das Brot und singt mit den Jüngern Loblieder (vgl. Mk 14,22; Mt 26,30). Nicht zuletzt ist das Abendmahl Ausdruck unserer Hoffnung auf das zweite Kommen Jesu (vgl. Lk 22,16; 1Kor 11,26).

Die Schrift fordert uns dazu auf, uns vor dem Abendmahl zu prüfen (1Kor 11,27-28). Wer „unwürdig“ davon isst, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein. Paulus kritisiert die Korinther, weil Spaltungen unter ihnen sind und sie keine Rücksicht aufeinander nehmen, was den Herrn verunehrt. Das heisst nicht, dass eine Sünde ein Hinderungsgrund dafür wäre, am Abendmahl teilzunehmen, solange man seine Schuld bekennt, lässt und sie gegenüber seinen Mitmenschen in Ordnung bringt. Problematisch wird es dann, wenn man willentlich sündigt oder in seinem Fehlverhalten verharrt. Bleiben wir also in der uneingeschränkten Abhängigkeit von Jesus und seinem Erlösungswerk am Kreuz (Joh 6,56): Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.