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Die Bibel, der Christ und die Alten


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Die Bibel, der Christ und die Alten

Was sagt uns die Bibel zum Umgang mit älteren Menschen? Die Schrift erachtet sie nicht als «unnütz» oder «kostspielig», sondern begegnet ihnen – wie Salomo seiner Mutter – mit Hochachtung (1Kön 2,19a): Und der König erhob sich, kam ihr [= seiner Mutter] entgegen und beugte sich vor ihr nieder. Es ist ein Zeichen des Friedens und des göttlichen Segens, wenn (Sach 8,4) auf den Plätzen der Stadt wieder hochbetagte Männer und Frauen sitzen, vor Alter auf ihren Stab gestützt. Umgekehrt kündigt Jesaja als Zeichen des Niedergangs und des Gerichts an (Jes 3,5b; vgl. Klgl 5,11-12): Sie werden frech auftreten, der Junge gegen den Alten und der Verachtete gegen den Geehrten. Obwohl er sich später als klüger erweist, weiss Elihu um den Respekt gegenüber dem Alter (Hi 32,4): Elihu aber hatte sich Hiob gegenüber zurückgehalten mit Reden, weil jene die Älteren an Jahren waren als er. Die Lebenserfahrung älterer Menschen darf uns eine grosse Hilfe sein (vgl. 2Mo 18,24; 1Kön 12,6-8). In Israel und in der Gemeinde übernehmen Älteste (wörtlich: Ältere/Alte) die Leitungsaufgaben. Allerdings werden wir darauf hingewiesen, dass das Alter allein keine Garantie für gute Ratschläge ist. Letztlich ist es nämlich Gott, der uns mit Weisheit beschenkt (Hi 12,12- 13; vgl. Hi 32,7-9): Es heisst: «Bei Greisen ist die Weisheit, die Einsicht, die durch langes Leben kommt. Nein, bei ihm [= Gott] ist Weisheit und Macht, ihm gehören Einsicht und Rat.

Die Achtung vor dem Alter beginnt in der eigenen Familie (Spr 23,22): Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird. Kein Vorbild sind uns in dieser Hinsicht Ham, der seinen betrunkenen Vater Noah entblösst im Zelt liegen lässt (1Mo 9,21-23), oder Jakob, der seinen erblindeten Vater austrickst (1Mo 27,1ff.). Spr 19,26 (vgl. Spr 30,17): Wer den Vater misshandelt, die Mutter verjagt, ist ein Sohn, der Schande und Schmach bringt. Es geht um die Umsetzung des fünften Gebots (2Mo 20,8): Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Dazu gehört auch die Versorgung im Alter (vgl. Mt 15,3-8). Zu Noemi sagt man über den neugeborenen Obed (Ru 4,15a): Er wird dir ein Erquicker der Seele sein und ein Versorger deines Alters. Ruth, die für ihre Schwiegermutter Ähren zusammenliest, geht uns als Vorbild voran. Von ihr heisst es (Ru 4,15b): Denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, […] ist dir mehr wert als sieben Söhne. Als David vor Saul fliehen muss, bringt er seine Eltern in Moab in Sicherheit (1Sam 22,3-4). Später bietet er dem alten Barsillai an, ihn in Jerusalem mit allem Notwendigen zu versorgen (2Sam 19,34). Und Jesus? Bevor er stirbt, beauftragt er seinen Jünger Johannes, sich um seine Mutter Maria zu kümmern (Joh 19,27). Auch in der Gemeinde soll man den Älteren mit Ehrfurcht begegnen (1Petr 5,5-6a): Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten [bzw. Älteren] unter! Timotheus wird von Paulus aufgefordert, jede ältere Person wie den eigenen Vater oder die eigene Mutter zu behandeln (1Tim 5,1, vgl. V. 2): Einen Älteren fahre nicht an, sondern ermahne ihn wie einen Vater. Am schönsten fasst es wohl das 3. Buch Mose zusammen (3Mo 19,32): Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr.