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Die Bibel, der Christ und der Angriffskrieg


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Die Bibel, der Christ und der Angriffskrieg

Einem Angriffskrieg schiebt das zehnte Gebot einen Riegel vor (2Mo 20,17): Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgendetwas, was deinem Nächsten gehört. Wenn es in der biblischen Geschichte in einzelnen Fällen Angriffskriege gegeben hat, dann nur aufgrund eines ausdrücklichen Befehls Gottes durch übernatürliche Offenbarung. Es waren Kriege, in denen der Herr mit seinen himmlischen Heerscharen (vgl. 2Kön 6,15-17) selbst ins Feld gezogen ist (vgl. 2Mo 17,16; Jos 5,13-15; 2Chr 20,29), Zeiten, in denen der Herr (Ps 46,10) der Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde, Bogen zerbricht und Speere zerschlägt, Wagen mit Feuer verbrennt – nicht ohne Vorankündigung und nicht ohne Gnadenzeit – Gericht geübt hat, um dem Unfrieden und der Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen. Wir denken etwa an die Sintflut, an Sodom und Gomorra, das Gericht über die kanaanitischen Völker beim Einzug ins verheissene Land oder die noch ausstehende, in der Offenbarung angekündigte Vernichtung von Gottes Feinden am Ende der Zeiten. 5Mo 9,5: Wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen vertreibt der Herr, dein Gott, sie vor dir. Selbst gegen sein eigenes Volk hat der Herr solche Kriege gerichtet (Jes 42,24-25a): Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Nicht der Herr, gegen den wir gesündigt haben? […] Da hat er die Glut seines Zornes und die Gewalt des Krieges über es ausgegossen. Ein solches Vorgehen stand und steht aber nie im Ermessen eines Menschen. Deshalb hat Gottes Volk anders als die Ägypter, Assyrer, Babylonier, Perser, Griechen, Römer und Germanen keine Eroberungskriege geführt. Es hatte kein Recht dazu. Wer den Krieg schürt, gegen den richtet sich Gott selbst (Am 1,11; vgl. V. 13): So spricht der Herr: Wegen drei Verbrechen von Edom und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil es seinem Bruder mit dem Schwert nachjagt und sein Erbarmen erstickt hat und weil sein Zorn beständig zerfleischt und sein Grimm dauernd wacht. Ein Christ beschafft seinen Kindern keine Kriegsspielzeuge, und er schützt sie (und natürlich auch sich selbst) vor kriegerischen, gewaltverherrlichenden Spielen, Filmen und Büchern. Zum babylonischen Herrscher sagt der Herr (Hab 2,8): Weil du selbst viele Nationen ausgeraubt hast, werden alle übrigen Völker dich ausrauben wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner. Diese ungerechten Kriege sind ein Werk Satans und seiner Helfershelfer (vgl. Offb 13,7; 16,14; 19,19), dem «Menschenmörder von Anfang an» (Joh 8,44). Noch zuletzt wird er (Offb 20,8) hinausgehen, die Nationen zu verführen, […] um sie zum Krieg zu versammeln. Diesem Unterfangen aber wird schliesslich der Herr selbst ein Ende setzen, um seinen ewigen Frieden herbeizuführen. Die Sprüche rufen uns in Erinnerung (Spr 16,32): Besser ein Langmütiger als ein Held, und besser, wer seinen Geist beherrscht, als wer eine Stadt erobert. Und Spr 20,3: Ehre ist es dem Mann, vom Streit abzulassen, jeder Narr aber fängt Streit an. Darum beten wir mit David (Ps 68,31): Zerstreue die Völker, die Lust haben am Krieg!