Die Bibel, der Christ und die Arbeit
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Die Bibel, der Christ und die Arbeit
Arbeit ist eine Gabe Gottes. Der Herr selber, das zeigt uns bereits die Schöpfung, wirkt und schafft. Den Menschen setzt er in den Garten Eden (1Mo 2,15), ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. Dieser Auftrag wird in den Zehn Geboten wiederholt (2Mo 20,9): Sechs Tage sollst du arbeiten, und all deine Arbeit tun. Arbeit und Beruf sind also ein wesentlicher Bestandteil unseres Erdenlebens. Konsequenterweise werden die Faulheit und ihre Folgen vom Wort Gottes in Frage gestellt (Spr 24,3031): Am Acker eines Faulen kam ich vorüber und am Weinberg eines Menschen ohne Verstand. Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen, seine Fläche war mit Unkraut bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. Die Gläubigen in Ephesus fordert Paulus auf (Eph 4,28; vgl. 1Thes 4,10-12; 2Thess 3,6-15): Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas mitzugeben habe!
Paulus erinnert die gläubigen Sklaven (Kol 3,24b): Ihr dient dem Herrn Christus! Deshalb gilt, was er gleich zuvor empfiehlt (Kol 3,23): Was ihr auch tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen. Dieses Bewusstsein verändert unser Verhältnis zum Arbeitgeber (Eph 6,7; vgl. V. 5-9): Dient mit Gutwilligkeit als dem Herrn und nicht dem Menschen. Es verändert aber auch unser Verhältnis zur Arbeit selbst (2Tim 2,15): Strebe danach, dich Gott bewährt zur Verfügung zu stellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat. Jesus sagt (Lk 16,10): Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Grossen treu.
Die Bibel weiss aber auch um die Beschwerlichkeit und Vergänglichkeit der Arbeit. Sie sind eine Folge des Sündenfalls. Seither ist die Arbeit mit einem Fluch belegt (1Mo 3,17-19; vgl. 5,29): Mit Mühsal … bzw. Im Schweisse deines Angesichts … wirst du essen! Deshalb sagt der Prediger (Pred 2,11): Und ich wandte mich hin zu all meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, mit der ich mich abgemüht hatte. Und siehe, das alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Der Mensch ist auf den Segen Gottes angewiesen (Ps 127,1; vgl. 5Mo 8,17-18; Spr 10,22; Pred 5,18; 1Kor 15,18): Wenn der Herr das Haus nicht baut, so arbeiten umsonst, die daran arbeiten. Darum sind wir aufgefordert (Spr 16,3; vgl. Ps 90,17): Befiehl dem Herrn deine Werke, und deine Gedanken werden zustande kommen.
Schon daran wird deutlich, dass die Arbeit nicht zum Selbstzweck verkommen soll, dem wir unser Leben verschreiben. Wir dienen dem Herrn und nicht der Arbeit. Damit wir uns nicht überarbeiten, hat der Herr in seinem Arbeitsgesetz Schutzvorschriften erlassen: einen Teil von Arbeit, Zeit und Ertrag beansprucht er für sich. Jeden siebten Tag ruht der Mensch von seiner Arbeit. Ein Zehntel seines Einkommens stellt er aus Dankbarkeit gegenüber seinem eigentlichen Arbeitgeber dem Herrn zur Verfügung. Es gibt strenge Zeiten (2Thess 3,8; vgl. 1Kor 15,10): Wir haben – so Paulus – mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, aber (Pred 3,13; vgl. 2,24-25) auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Gutes sieht bei all seinen Mühen, das ist eine Gabe Gottes.