Die Bibel, der Christ und die künstliche Befruchtung


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Die Bibel, der Christ und die künstliche Befruchtung

Durch eine künstliche Befruchtung wird eine Schwangerschaft ohne den Geschlechtsverkehr herbeigeführt. Dabei lassen sich verschiedene Verfahren unterscheiden. Als «Insemination» wird die künstliche Befruchtung innerhalb des Körpers bezeichnet. Wird dabei der Same des eigenen Ehemanns verwendet (= «homologe Insemination»), ist dies aus biblischer Sicht vertretbar. Allerdings wollen wir gerade auch jenen kinderlosen Paaren Hochachtung entgegenbringen, die sich bewusst gegen diesen «künstlichen» Eingriff entscheiden: jenen Menschen, die ihre Kinderlosigkeit ähnlich wie die Ehelosigkeit als Berufung Gottes annehmen (vgl. 1Kor 7,17ff.). Jenen Menschen, die wissen, dass der Herr den Mutterleib öffnen und verschliessen kann – 1Mo 29,31: Und als der Herr sah, dass Lea zurückgesetzt war, da öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar – und den Entscheid darüber ganz bewusst dem Herrn überlassen. Jenen Menschen, die wissen, dass Gott wie bei der Geburt von Isaak, Esau und Jakob, Simson, Samuel oder Johannes Wunder vollbringen kann, dazu aber nicht verpflichtet ist. Jenen Menschen, die ihren Kinderwunsch wie Isaak oder Hanna schlicht und einfach dem Herrn ans Herz legen (1Mo 25,21; vgl. 1Sam 1,10): Und Isaak bat den Herrn für seine Frau, denn sie war unfruchtbar; da liess der Herr sich von ihm erbitten, und Rebekka, seine Frau, wurde schwanger.

Aus biblischer Sicht nicht praktikabel ist die «heterologe Insemination», d.h. die Verwendung von fremden Samen und Eizellen. Dies kommt nämlich einem Ehebruch gleich. Das siebte Gebot stellt klar (2Mo 20,15): Du sollst nicht ehebrechen. Die christliche Ehe ist ein ewiger Bund zwischen Mann und Frau (vgl. Mal 2,14). Ausgeschlossen ist auch die sogenannte In-vitro-Fertilisation (= «Befruchtung im Glas»), wo Same und Eizelle ausserhalb des Körpers verschmolzen werden. Eng damit verwoben sind Themen wie Samenbzw. Eizellenspende oder Leihmutterschaft. Das erste sogenannte «Retortenbaby» kam am 25. Juli 1978 in England zur Welt. Neben den erheblichen gesundheitlichen Risiken (für Mutter und Kind) sowie der enormen seelischen Belastung durch die Unkenntnis von Vater (oder Mutter) muss man dabei vor allem Eines berücksichtigen: Dass dieses Verfahren die Abtreibung voraussetzt. Um die oft sehr geringen Erfolgschancen zu erhöhen, werden nämlich mehrere Embryonen erzeugt. Die überzähligen Exemplare werden später getötet. Seinem Volk gebietet der Herr im sechsten Gebot (2Mo 20,13): Du sollst nicht töten. Bereits das ungeborene Leben stellt Gott unter seinen Schutz (vgl. 2Mo 21,22-25). David betet (Ps 139,13.16): Denn du bildetest meine Nieren. Du wobst mich in meinem Mutter Leib. […] Meine Urform sahen deine Augen. Und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet wurden, als noch keiner von ihnen da war. Was der Schöpfer ins Leben ruft, darf das Geschöpf nicht auslöschen. Wer das Blut anderer Menschen vergiesst, von dem fordert Gott Rechenschaft (1Mo 9,5): Jedoch euer eigenes Blut werde ich einfordern; […] von der Hand eines jeden, nämlich seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen einfordern. Angesichts dieser Ausgangslage bietet die künstliche Befruchtung für Christen nur geringfügige Optionen.