Die Bibel, der Christ und die Begierde


Download: Skript

Die Bibel, der Christ und die Begierde

Habe deine Lust am Herrn! Dazu fordert uns David auf (Ps 37,4). Mit dem Begriff «Begierde» oder «Lust» bezeichnen wir ein intensives Verlangen. Entscheidend ist, wovon dieses Verlangen getrieben wird und worauf es sich richtet! Es gibt die Lust am Herrn, aber es gibt auch Begierden, die uns – wenn wir ihnen nachgeben – ins Verderben stürzen. Auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir (1Mo 3,6a): Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war. Jak 1,14-15: Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Diese falschen, tödlichen Begierden sind die Begierden der Welt (1Joh 2,16). Sie scheinen uns begehrenswert, sind aber äusserst flüchtig (1Joh 2,17; vgl. Spr 23,5): Und die Welt vergeht und ihre Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit. Da ist das Verlangen nach Macht (1Chr 21,1), nach Reichtum (1Tim 6,10a), nach Sex (Mt 5,27-28), nach Bequemlichkeit (Spr 21,25-26). Darum das zehnte Gebot Gottes (2Mo 20,17): Begehre nichts, was deinem Mitmenschen gehört, weder seine Frau, noch seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder sonst etwas, das ihm gehört!

Solange wir ohne Jesus unterwegs sind, werden wir von diesen Begierden unseres Fleisches getrieben (vgl. Eph 2,3). Durch unsere Umkehr aber schenkt uns der Herr eine neue Natur, die den weltlichen Begierden nicht mehr gehorchen muss (Tit 2,11-12; vgl. 2Petr 1,4): Denn die Gnade Gottes ist erschienen […], damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf. Darum die Aufforderung (1Petr 1,14): Als Kinder des Gehorsams passt euch nicht den Begierden an, die früher in eurer Unwissenheit herrschten. Die Gefahr aber ist nach wie vor da! Jesus sagt (Mt 26,41): Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Bereits hier haben wir einen ersten Tipp, wie wir damit umgehen können: Wacht und betet! Zu den Israeliten sagt der Herr (4Mo 15,39): Ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen nachfolgen, deren Gelüsten ihr nachhurt. Stattdessen empfiehlt er, an alle Gebote des Herrn zu denken und sie zu tun. Wichtig ist, sich gar nicht erst auf Gelüste einzulassen (Röm 13,14b; vgl. Hi 31,1; Spr 6,28; 1Kor 7,2): Und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch, dass Begierden wach werden. Das Wort Gottes fordert uns zu einer konsequenten Haltung auf (1Petr 2,11; vgl. Mt 5,29; Röm 6,12-13; Kol 3,5): Gebt den menschlichen Begierden nicht nach, denn die kämpfen gegen euch. Die Kraft dazu schenkt uns Jesus durch den Heiligen Geist (Gal 5,16): Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen. Der Geist lehrt uns, uns – statt zu begehren – zu begnügen (1Tim 6,6-8): Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein grosser Gewinn. […] Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. Und er lenkt unser Verlangen auf das richtige Ziel (Jes 26,8b; vgl. Ps 42,2): Nach deinem Namen und nach deinem Lobpreis ging das Verlangen der Seele.