Die Bibel, der Christ und die Besonnenheit


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Die Bibel, der Christ und die Besonnenheit

Besonnenheit ist die Fähigkeit, sich nicht von allem und jedem aus der Ruhe bringen zu lassen, sondern gerade in heiklen Situationen den Überblick zu bewahren, Herausforderungen ruhig zu überdenken und überlegte Entscheidungen zu treffen. Gelassenheit statt Impulsivität! Zu Paulus sagt der römische Statthalter Festus (Apg 26,24): Du bist von Sinnen, Paulus! Die grosse Gelehrsamkeit bringt dich zum Wahnsinn. Doch Paulus entgegnet ihm (V. 25): Ich bin nicht von Sinnen, hochedler Festus, sondern ich rede Worte der Wahrheit und der Besonnenheit.

Besonnenheit ist ein Wesenszug, mit dem der Herr Jesus jeden seiner Nachfolger ausrüsten möchte (2Tim 1,7): Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Leider werden wir viel zu schnell von allem und jedem in Aufregung versetzt. Und dann verleitet uns unsere Gedankenlosigkeit zu unüberlegten Worten und Taten, wie bei Jephtah (Ri 11) oder bei Saul (1Sam 14), welche die Folgen ihrer vorschnellen Versprechen zu spüren bekommen. Darum immer wieder die biblische Erinnerung (1Kor 15,34): Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht. 1Petr 1,13a: Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern! Jakobus ermahnt die Gemeinde (Jak 1,19): Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.

Salomo sammelt seine Sprüche, damit (Spr 1,4) die Unverständigen klug werden und die Jüng- linge vernünftig und besonnen. Paulus ermutigt seinen jüngeren Mitarbeiter Timotheus (2Tim 4,5): Du aber sei nüchtern in allen Dingen. Und Titus fordert er auf (Tit 2,6): Desgleichen ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen seien in allen Dingen. Wer nun denkt, die Alten hätten diese Aufforderung nicht nötig, der irrt. Auch sie stehen in der Gefahr, unbesonnen zu handeln (Tit 2,2-3): Den alten Männern sage, dass sie nüchtern seien, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld. Desgleichen den alten Frauen, dass sie sich verhalten, wie es Heiligen ziemt. Auch unter den Anforderungen an Älteste und ihre Frauen werden die Nüchternheit und die Besonnenheit aufgezählt (1Tim 3,2.11). Ein Christ zeichnet sich dadurch aus, dass er (Tit 2,12) besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt lebt, dass er (Röm 12,3) darauf bedacht ist, dass er besonnen ist. Ein eindrückliches Vorbild liefert uns Königin Esther, die mit ihrer Audienz, … ihrer ersten Einladung, … ihrer zweiten Einladung nichts überstürzt, obwohl die Situation für die Juden sehr ernst ist. Auch bei Mose und David beobachten wir, wie sie das Gebet suchen, wenn es brenzlig wird.

Gerade im Hinblick auf das Ende, wenn sich die Ereignisse je länger je mehr überschlagen, müssen wir den Herrn um Besonnenheit bitten. Jakobus ruft uns zu (Jak 5,8): Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe. Nach Thessaloniki schreibt Paulus (1Thess 5,6, vgl. V. 7-8): Also lasst uns nun nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachen und nüchtern sein! Genauso Petrus (1Petr 4,7; vgl. 1Petr 5,8): Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.