Die Bibel, der Christ und die Bestechlichkeit
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Die Bibel, der Christ und die Bestechlichkeit
Bei der Bestechung werden gegen Geld oder andere Gunsterweisungen Vorteile gewährt. Das lateinische Wort „corruptio“ bedeutet wie der in der Bibel verwendete hebräische Wortstamm „Verderbnis“. Seit der Abkehr vom Christentum ist das Schmieren auch in Europa auf dem Vormarsch.
Gottes Wort erinnert uns an die Unparteilichkeit Gottes (5Mo 10,17): Denn der Herr, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der grosse, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt. König Joschafat erinnert die von ihm eingesetzten Richter daran (2Chr 19,6-7): Seht zu, was ihr tut! Denn nicht im Auftrag von Menschen richtet ihr, sondern im Auftrag des Herrn. Und er ist mit euch, wenn ihr Recht sprecht. So sei denn der Schrecken des Herrn über euch. Habt acht, wie ihr handelt! Denn bei dem Herrn, unserem Gott, ist kein Unrecht, kein Ansehen der Person und kein Annehmen von Geschenken. Dass dies der Fall ist, hat Jesus bewiesen, als ihn der Teufel bei der Versuchung mit allerlei Angeboten vom Weg abbringen wollte.
Die Bibel lehnt die Bestechung – Geben und das Nehmen! – ab (2Mo 23,8; vgl. 5Mo 27,25; Hi 15,34; Spr 17,8.23; Pred 7,7): Ein Bestechungsgeschenk nimm nicht an; denn das Bestechungsgeschenk macht Sehende blind und verdreht die Sache der Gerechten. Von Richtern fordert Gott (5Mo 16,19a): Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Immer wieder bekämpfen die Propheten im Auftrag Gottes die Korruption (Jes 1,23a; vgl. Jes 5,23; Hes 22,12; Am 5,12; Mi 3,11): Deine Obersten sind Widerspenstige und Diebesgesellen, jeder von ihnen liebt Bestechungen und jagt Geschenken nach. Der Prophet Micha stellt fest (Mi 7,3): Der Oberste fordert, und der Richter richtet gegen Entgelt, und der Grosse entscheidet nach der Gier seiner eigenen Seele, und sie flechten es ineinander, d.h. eine Hand wäscht die andere! Von den Söhnen Samuels, – sie waren Richter in Beerscheba –, heisst es (1Sam 8,3): Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen und sie suchten ihren Vorteil und nahmen Bestechungsgeschenke und beugten das Recht. Geld auf Kosten der Gerechtigkeit! Im Neuen Testament beobachten wir, wie Judas Jesus gegen Geld verrät, wie die Wächter am Grab gegen Bezahlung zu einer Falschaussage gezwungen werden und wie der Richter Felix Paulus gegen eine Entschädigung freilassen will. Ein positives Beispiel ist Mose, der von sich sagt (4Mo 16,15b): Nicht einen einzigen Esel habe ich von ihnen genommen und keinem einzigen unter ihnen ein Leid getan.
Das heisst nicht, dass wir keine Geschenke mehr machen dürfen. Die Bibel geht durchaus davon aus,
dass Geschenke auch gezielt eingesetzt werden können (Spr 21,14, vgl. dazu Spr 18,16): Eine Gabe
im Verborgenen wendet Zorn ab, und ein Geschenk im Gewandbausch heftigen Grimm. Nicht aber, um
sich persönlichen Gewinn zu verschaffen oder das Recht zu beugen! Denn Gott verheisst (Spr
15,27; vgl. Jes 33,15-16): Sein Haus zerrüttet, wer unrechten Gewinn macht; wer aber
Bestechungsgeschenke hasst, wird leben.