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Die Bibel, der Christ und der Betrug


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Die Bibel, der Christ und der Betrug

Durch den Propheten Jeremia hält der Herr fest (Jer 5,26-28a): Denn in meinem Volk finden sich Gottlose. Man lauert, wie Vogelsteller sich ducken; sie stellen Fallen, fangen Menschen. Wie ein Käfig voll Vögel, so sind ihre Häuser voll Betrug; darum sind sie gross und reich geworden. Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie überschreiten das Mass der Bosheit. Und Hosea beobachtet (Hos 12,8): Ein Händler ist Israel, in seiner Hand ist eine Waage des Betrugs, er liebt es zu übervorteilen. Die Bibel kennt viele Beispiele von Betrügern: Denken wir etwa an Jakob und Laban, an Achan, Gehasi, an Zachäus, Judas, Ananias und Saphira. Es ist unser egoistisches und habgieriges Herz, das uns zum Betrug verleitet (Spr 12,20a): Betrug ist im Herzen derer, die Böses schmieden. Selbst den Gläubigen in Korinth muss Paulus vorwerfen (1Kor 6,8): Aber ihr selbst tut Unrecht und übervorteilt, und das Brüdern gegenüber!

Das Wort Gottes fordert uns auf (3Mo 19,11): Ihr sollt nicht stehlen; und ihr sollt nicht lügen und nicht betrügerisch handeln einer gegen den anderen. Ebenso im Neuen Testament (1Petr 2,1a): Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug. Wer betrügt, der versucht, sich unter Vortäuschung falscher Tatsachen zu bereichern. Im engeren Sinn geht es also zuerst einmal um ein finanzielles Delikt (2Mo 20,23; vgl. 3Mo 19,35-36a; 5Mo 25,13-15): Ein Gräuel sind für den Herrn zweierlei Gewichtsteine, und trügerische Waagschalen sind nicht gut. Im weiteren Sinn stellen aber auch die Lüge, der Ehebruch oder das Verbreiten von Irrlehren einen Betrug dar. Wie auch immer: Die Früchte solchen Handelns sind bitter (Spr 20,17): Erschwindeltes Brot schmeckt dem Mann süss, aber hinterher wird sein Mund voll Kies. Jer 17,11: Wie ein Rebhuhn, das brütet, ohne gelegt zu haben, so ist, wer Reichtum erwirbt, aber nicht mit Recht; in der Mitte seiner Tage muss er ihn lassen, und an seinem Ende wird er ein Tor sein. Wieso ist das so? Weil vor Gott selbst die beste Täuschung nicht verborgen bleibt (Spr 23,10-11): Verrücke die uralte Grenze nicht, und dringe nicht ein in das Feld der Waisen! Denn ihr Erlöser ist stark; er wird ihre Sache gegen dich führen. Durch den Propheten Micha fragt der Allmächtige (Mi 6,10-12; vgl. Zef 1,9): Könnte ich je vergessen den Schatz der Gottlosigkeit im Haus des Gottlosen und das schwindsüchtige, verwünschte Efa? Sollte ich reinsprechen bei der Waage der Gottlosigkeit und bei einem Beutel mit betrügerischen Gewichtsteinen? Wo ihre Reichen voll Gewalttat sind und ihre Bewohner Lügen reden und ihre Zunge in ihrem Mund nichts als Betrug ist!

Wie befreiend ist es, wenn der Herr eingreift und er unser Leben – wie bei Zachäus – grundlegend verändern darf (Lk 19,8): Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemand betrogen habe, so gebe ich es vierfältig zurück! Diese Reaktion ist angemessen und wichtig. Wiedergutmachung ist angesagt (vgl. 3Mo 5,20-24)! Doch noch besser ist es, wenn wir uns bereits von Anfang an merken (Spr 16,8; vgl. Spr 28,6): Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht. Ps 37,16: Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als der Überfluss vieler Gottloser. Spr 10,2: Nichts nützen gottlose Schätze, aber Gerechtigkeit rettet vom Tod.