Die Bibel, der Christ und das Eigentum
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Die Bibel, der Christ und das Eigentum
Die Zehn Gebote schützen das Eigentum gleich doppelt. 2Mo 20,15: Du sollst nicht stehlen. 2Mo 20,17: Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgendetwas, das deinem Nächsten gehört. Jeder Mensch hat das Recht, über seinen Besitz zu verfügen! Darum ist es nicht richtig, wenn Ahab Naboths Weinberg beansprucht oder der Reiche in Nathans Gleichnis das letzte Schaf des Armen konfisziert. Spr 22,28 (vgl. 5Mo 27,17): Verrücke die uralte Grenze nicht, die deine Väter dem Grundstück gesetzt. Der Prophet Micha kritisiert (Mi 2,2; vgl. Jes 5,8; Am 3,10): Wollen sie ein Stück Land, so rauben sie es; begehren sie ein Haus, dann nehmen sie es. Sie unterdrücken den Mann und sein Haus, den Menschen und seinen Besitz. Spr 10,2a: Unrecht Gut hilft nicht.
Im Neuen Testament lesen wir von der ersten Gemeinde (Apg 2,44-45; vgl. Apg 4,32-37): Alle Gläubiggewordenen aber bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam. Wer ein Grundstück oder anderen Besitz hatte, verkaufte es und verteilte den Erlös an die Bedürftigen. Immer wieder hat man versucht, mit diesen Aussagen kommunistische Ideen zu begründen: dass alles allen gehören soll! Doch die Worte von Petrus gegenüber Hananias belegen, dass jeder nach freiem Ermessen entscheiden durfte (Apg 5,4): Du hättest es [= das verkaufte Grundstück] doch behalten können. Und selbst nach dem Verkauf stand das Geld zu deiner freien Verfügung. 2Kor 9,7 (vgl. 1Chr 29,9): Jeder gebe so viel, wie er sich im Herzen vorgenommen hat – nicht mit Verdruss oder aus Zwang. Gott liebt fröhliche Geber.
Obwohl der Herr das Eigentum schützt, dürfen wir die Tatsache nicht ausblenden, dass alles, was wir haben, letztlich Gott gehört (Ps 24,1; vgl. 1Chr 29,14; Hag 2,8; Joh 1,11; Jak 1,17): Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Was wir als Gäste und Fremdlinge auf Erden besitzen, wird uns nicht für immer gehören. Besitz ist ein flüchtiges Gut (Pred 6,2): Da hat Gott einem Menschen Reichtum, Vermögen und Ehre geschenkt, er hat alles, was er sich wünscht. Doch Gott ermächtigt ihn nicht, es zu geniessen, sondern ein Fremder darf alles verzehren. Das ist nichtig und ein schlimmes Übel. Wir dürfen unser Herz nicht den materiellen Gütern verschreiben. Jesus sagt (Mt 6,24b; vgl. Pred 5,9): Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen. Anstatt ängstlich festzuhalten, dürfen wir das Loslassen lernen (Spr 15,16): Besser wenig in der Furcht des Herrn als ein grosser Schatz und Unruhe dabei. Wir haben vor Gott eine Verantwortung, wie wir mit dem Anvertrauten umgehen (1Joh 3,17): Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschliesst sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? Das Schöne ist: Jesus vergisst uns nie (Mk 10,29-30): Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit […] mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben.