Die Bibel, der Christ und die Eltern
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Die Bibel, der Christ und die Eltern
Das fünfte Gebot thematisiert unseren Umgang mit den Eltern (2Mo 20,12): Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Paulus erinnert die Gemeinde in Ephesus daran, dass es (Eph 6,2-3) das erste Gebot mit Verheissung ist: … damit es dir wohlgehe und du lange lebst auf der Erde. Dieser Grundsatz, dass wir unseren Eltern als Kinder gehorchen und sie dann auch später als Erwachsene mit Respekt behandeln, durchzieht das Alte wie das Neue Testament (3Mo 19,3a): Ihr sollt jeder seine Mutter und seinen Vater fürchten. Mal 1,6a: Ein Sohn ehrt den Vater. Kol 3,20 (vgl. Eph 6,1): Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem! Denn dies ist wohlgefällig im Herrn. In den Sprüchen wird uns ans Herz gelegt, auf die Ermahnung der Eltern zu hören (Spr 1,8-9; vgl. Spr 6,20; 13,1; 15,5; 17,6): Gehorche, mein Sohn, der Zucht deines Vaters und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter! Denn ein anmutiger Kranz für dein Haupt sind sie und eine Kette für deinen Hals. Wer den Vater oder die Mutter schlug oder ihnen fluchte, wurde in Israel mit dem Tod bestraft (2Mo 21,15.17; 5Mo 27,16). Spr 20,20: Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird erlöschen in tiefster Finsternis!
Das fünfte Gebot umfasst auch die Begleitung im Alter (Spr 23,22): Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist. Ruth hat uns dies ihrer Schwiegermutter Naemi gegenüber vorgelebt. Auch in Bezug auf Eltern darf gelten (Ps 133,1): Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. Und umgekehrt (Spr 19,26): Wer den Vater misshandelt und die Mutter verjagt, der ist ein Sohn, der Schande und Schmach bereitet. Jesus kritisiert die Pharisäer, weil sie die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern mit Spenden für den Tempel umgehen wollen (vgl. Mt 15,5-6). Selber sorgt er noch am Kreuz dafür, dass seine Mutter nach seinem Tod nicht ohne Hilfe dasteht, wenn er nämlich zu Maria sagt (Joh 19,26-27): Frau, siehe, dein Sohn! Und zu Johannes: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich. Wenn eine Witwe eigene Kinder hat, dann – so Paulus – soll sie von der Gemeinde nicht unterstützt werden (1Tim 5,4): Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so mögen sie zuerst lernen, dem eigenen Haus gegenüber gottesfürchtig zu sein und Empfangenes den Eltern zu vergelten; denn dies ist angenehm vor Gott. Der Apostel fügt hinzu (1Tim 5,8): Wenn aber jemand die Seinen, besonders seine Hausgenossen, nicht versorgt, hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass die Eltern zugunsten von Gott an die zweite Stelle treten müssen (Mt 10,37; vgl. Mk 3,33-35; Lk 9,59-62; 14,26): Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn und Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Nicht zum Vorbild nehmen sollen wir die Eltern dann, wenn sie uns dazu verleiten, Gottes Gebote zu übertreten, zu lügen, zu stehlen, dem Herrn untreu zu werden und vieles andere mehr. Immer wieder warnt der Herr davor, die Sünden der Väter zu wiederholen (z.B. Hes 20,18): Lebt nicht in den Ordnungen eurer Väter!