Die Bibel, der Christ und das Erben


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Die Bibel, der Christ und das Erben

Sterben unsere Eltern oder Verwandten, so kann es sein, dass uns ein Erbe zufällt. Ihr (nicht: unser, wie wir oft schon meinen) Besitz weckt Begehrlichkeiten. Missgunst, Streit und Zerwürfnisse sind nicht mehr weit.

Jesus hatte eine Begegnung mit einem Mann, der der Ansicht war, Jesus müsse ihm zu seinem Erbe verhelfen (Lk 12,13): Einer aus der Volksmenge aber sprach zu ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, dass er das Erbe mit mir teile! Der Herr hält sich aus diesem Fall heraus (V. 14): Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich als Richter oder Erbteiler über euch eingesetzt? Jesus verweist die Umstehenden diesbezüglich auf eine grosse Gefahr (V. 15; vgl. Spr 23,4-5; Lk 21,34; 1Tim 6,8-9): Seht zu und hütet euch vor aller Habsucht! Auch Paulus erinnert uns an einen wichtigen Sachverhalt (1Tim 6,6- 7): Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein grosser Gewinn; denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so dass wir auch nichts hinausbringen können. So manchen haben seine Begehrlichkeiten – wie den verlorenen Sohn auf falsche Wege gebracht (Spr 20,21; vgl. Lk 15): Das Erbe, nach dem man zuerst sehr eilt, wird zuletzt nicht gesegnet sein.

Die Bibel legt Wert auf eine gerechte Verteilung des Erbes (vgl. 5Mo 21,15-17; Hi 42,15). Und sie erwartet von Gläubigen, dass sie sich mit Unterstützung sachkundiger Personen (z.B. eines Notars) friedlich einigen können. Ps 133,1: Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. Dort, wo ein Rechtsstreit droht, empfiehlt Paulus einem Christen (1Kor 6,7): Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtshändel miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? Ps 34,15 (vgl. Mt 5,9; Röm 14,19; Hebr 12,14): Lass ab vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! Was der Apostel den Philippern schreibt, gilt auch im Hinblick auf das Erben (Phil 2,4): Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen! Anstatt auf Rechtsparagrafen zu beharren, ist es oft hilfreicher, auf andere Rücksicht zu nehmen. Spr 15,16: Besser wenig in der Furcht des Herrn als ein grosser Schatz und Unruhe dabei. Schliesslich darf der Christ, auch wenn er vordergründig zu kurz kommt, jederzeit auf Gottes Fürsorge vertrauen (Hebr 13,5): Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem, was vorhanden ist! Denn er [= Gott] hat gesagt: «Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen.» Wichtig ist, dass wir um den richtigen Fokus beten (Ps 119,36): Lenk meinen Sinn auf dein Gebot und nicht auf Güter und Geld! Auf einmal können wir dann mit dem Psalmisten sagen: Sie sollen es haben! Ps 17,14-15: Ihr [= der irdisch Gesinnten] Los ist im Leben dieser Welt. Gib ihnen, was sie verdienen, fülle ihren Bauch damit, dass ihre Söhne genug davon haben und noch den Enkeln übrig bleibt. Doch ich werde gerecht vor dir sein und sehe in dein Gesicht. Und wenn ich einst erwache, will ich mich sattsehen an deiner Gestalt. Nicht dem irdischen, sondern dem himmlischen Erbe soll unsere Sorge gelten (1Petr 1,4; vgl. Ps 16,5-6; Röm 8,17), dem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch.