Der Mensch und die biblische Ethik
Download: Skript
Der Mensch und die biblische Ethik
Wer versucht, sich aus eigener Kraft an den von Gott geoffenbarten Willen zu halten, wird bei diesem Unterfangen Schiffbruch erleiden. Ebenso wird jeder, der sich mit Gottes biblischem Massstab für Gut und Böse beschäftigt, im Hinblick auf sein Leben unschwer feststellen, dass er den Willen Gottes schon mehrfach übertreten und deshalb am Schöpfer schuldig geworden ist.
Doch genau an diesen Punkt möchte uns das Gesetz Gottes führen. Man hat das Gesetz deshalb auch schon mit einem Spiegel verglichen, der uns unsere Unzulänglichkeit vor Augen führt. Paulus sagt (Röm 7,7b): Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durch Gesetz. Denn auch von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: „Du sollst nicht begehren!“
Aufgrund unseres sündhaften Wesens übertreten wir als von Gott durch die Schuld getrennte Menschen von Natur aus den Willen Gottes (Röm 3,23): Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes. Freiheit und Selbstbestimmung sind uns wichtiger als der Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Erst wenn wir uns seiner Offenbarung aussetzen und dadurch den Heiligen Geist zu uns sprechen lassen, erst wenn wir uns an Gottes Massstab messen lassen, realisieren wir, dass wir Gott in unserem Zustand nie und nimmer genügen können, dass wir unter die Sünde versklavt sind und aufgrund unseres gegen Gott gerichteten Verhaltens nichts anderes als den Zorn und das Gericht Gottes verdient haben.
In dieser aussichtslosen Lage kommt uns Jesus Christus entgegen. Der Sohn Gottes ist von seinem Vater auf die Erde gesandt worden, um uns aus diesen Ketten zu befreien und uns vor dem Verderben zu bewahren (Joh 3,16): Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Jesus hat die Strafe für unsere Missetaten auf sich genommen, als er vor 2000 Jahren vor den Toren Jerusalems am Kreuz starb. Mit seiner leiblichen Auferstehung am dritten Tag hat er die Sünde und ihre unausweichliche Folge, den Tod, überwunden. Deshalb schenkt Jesus jedem, der sich im Gebet an ihn wendet und sein stellvertretendes Opfer im Glauben für sich in Anspruch nimmt, Vergebung. Unsere Schuld hat im Gericht keine Bedeutung mehr, denn Jesus hat mit seinem Leben dafür bezahlt.
Mit unserer Umkehr zu Gott empfangen wir den Heiligen Geist. Durch ihn, die dritte Person der Dreieinigkeit, nimmt Jesus Christus in unseren Herzen Wohnung. Er ist es, der uns im Alltag begleitet und uns nun auch die Kraft schenkt, uns am Willen Gottes zu orientieren.
Das heisst: Der natürliche Mensch wird die biblische Ethik ablehnen. Der Gott suchende Mensch wird von ihr überführt werden. Und der von Gott erneuerte Mensch, der Christ im Sinne eines Nachfolgers Jesu Christi, wird mit Hilfe des Heiligen Geistes danach streben, den Willen Gottes zu tun, um seinen Erlöser dadurch zu ehren.