Die Bibel, der Christ und das falsche Mass
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Die Bibel, der Christ und das falsche Mass
Gott rät uns (3Mo 25,14): Und wenn ihr etwas verkauft – sei es ein Verkauf an deinen Nächsten oder ein Kaufen aus der Hand deines Nächsten -, dann sollt ihr euch gegenseitig nicht übervorteilen. Die Versuchung ist gross, zum eigenen Vorteil zu rechnen (3Mo 19,3536a, vgl. 5Mo 25,13-16): Ihr sollt nicht Unrecht tun im Gericht, im Längenmass, im Gewicht und im Hohlmass. Gerechte Waage, gerechte Gewichtsteine, gerechtes Efa und gerechtes Hin sollt ihr haben. Ähnlich redet Gott durch den Propheten Hesekiel (Hes 45,9-11): So spricht der Herr, Herr: Lasst es euch genug sein, ihr Fürsten Israels! Gewalttat und Misshandlung beseitigt, und übt Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk aus seinem Grundbesitz zu vertreiben!, spricht der Herr, Herr. Gerechte Waage und gerechtes Efa und gerechtes Bat sollt ihr haben. Das Efa und das Bat sollen gleiches Mass haben, so dass das Bat den zehnten Teil des Homer enthält und das Efa den zehnten Teil des Homer; nach dem Homer soll seine Massbestimmung geschehen. Masse und Gewichte sollen einheitlich und zuverlässig sein. Das gilt nicht nur für unser Privatleben, sondern ist auch eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaftsordnung.
Zum Volk Israel muss Gott sagen (Hos 12,8): Ein Händler ist Israel, in seiner Hand ist eine Waage des Betrugs, er liebt es zu übervorteilen. Und Mi 6,10-11: Könnte ich je vergessen den Schatz der Gottlosigkeit im Haus des Gottlosen und das schwindsüchtige, verwünschte Efa? Sollte ich reinsprechen bei der Waage der Gottlosigkeit und bei einem Beutel mit betrügerischen Gewichtsteinen? Reichtum und Besitz, die durch Betrug zustande kommen, sind Gott ein Gräuel (5Mo 25,16). Was schreiben wir also für Rechnungen? Im heutigen Kontext der Geldwirtschaft umfasst dieses Gebot konsequenterweise auch die Löhne. Denn auch hier kann man mit gedrückten oder überhöhten Summen vom Mass abweichen und sich auf Kosten anderer bereichern.
Gott achtet sehr genau auf das rechte Mass (Spr 16,11): Waagbalken und rechte Waagschalen sind Sache des Herrn; sein Werk sind alle Gewichtsteine im Beutel. Darum warnt er uns davor, unsere Mitmenschen übers Ohr zu hauen (Am 8,4-5): Hört dies, die ihr den Armen tretet und darauf aus seid, die Elenden im Land zu vernichten, und sagt: Wann ist der Neumond vorüber, dass wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn anbieten; um das Efa zu verkleinern und den Schekel zu vergrössern und die Waage zum Betrug zu fälschen. Spr 20,23 (vgl. Spr 20,10): Ein Gräuel sind für den Herrn zweierlei Gewichtssteine, und trügerische Waagschalen sind nicht gut. Jeremia weiss (Jer 17,11): Wie ein Rebhuhn, das brütet, ohne gelegt zu haben, so ist, wer Reichtum erwirbt, aber nicht mit Recht; in der Mitte seiner Tage muss er ihn lassen, und an seinem Ende wird er ein Tor sein. Als Prophet Gottes fordert er uns dazu auf, einmal gut nachzudenken (Jer 22,15-16): Hat dein Vater nicht auch gegessen und getrunken und trotzdem Recht und Gerechtigkeit geübt? Ging es ihm damals nicht gut? Er hat den Elenden und dem Armen zum Recht verholfen. Darum ging es ihm gut. Heisst das nicht mich erkennen?, spricht der Herr.