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Die Bibel, der Christ und die Familie


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Die Bibel, der Christ und die Familie

Eine Familie ist ein Gnadengeschenk Gottes (vgl. Hi 42,13-15; Ps 127,3-5; Ps 128,3-4). Die Bibel weiss darum, dass sich der gefallene Zustand des Menschen auch auf die Familie auswirkt. Mit den zahlreichen Familiendramen, von denen sie berichtet, macht sie keinen Hehl aus den damit verbundenen Nöten. Auch der Glaube kann zu Spannungen in der Familie führen (Mt 10,35-36): Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Treue gegenüber Gott kann zur Herausforderung werden (Mt 10,37; vgl. Lk 9,59-62; 14,26): Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Nichtsdestotrotz erinnert die Schrift an Freude, Erfüllung und Glück des Familienlebens (Spr 17,6; vgl. Spr 23,24; 31,28-30): Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter.

Eine Familie verpflichtet. Verheiratete sind stärker gebunden als Unverheiratete (1Kor 7,2540). Ganz bewusst wurde bei der Rekrutierung von Soldaten auf Verlobte und Jungverheiratete Rücksicht genommen (5Mo 20,5-7). Gerade mit kleinen Kindern hat die Familie für Mütter und Väter Vorrang vor anderen Verpflichtungen. Ehe man sich versieht, ist der vielleicht schönste Teil des Lebens unwiderruflich vorbei. In der Pflicht stehen alle Generationen: Kinder gegenüber Eltern (Spr 6,20; vgl. 2Mo 20,12): Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, verwirf nicht die Weisung deiner Mutter. Das geht bis zu den Grosseltern. Als Naemis Enkel Obed zur Welt kommt, bezeichnen ihre Bekannten ihn als „Erquicker der Seele“ und „Versorger deines Alters“ (Rut 4,15). Umgekehrt haben auch Eltern ihre Aufgaben (1Tim 5,8a; vgl. 1Tim 3,4): Wenn aber jemand für die Seinen und besonders für die Hausgenossen nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet. 2Kor 12,14: Denn die Kinder sollen nicht für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder. Auch hier bleiben die Grosseltern nicht aussen vor. Nochmals Naemi (Rut 4,16; vgl. 2Tim 1,5): Und Naemi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoss und wurde seine Betreuerin. In notvollen Situationen (z.B. bei Todesfällen) hilft die weitere Verwandtschaft (vgl. 5Mo 25,5; Rut 1,16-17; 4,1-12).

Die Familie nimmt im Hinblick auf die Erziehung eine wichtige Rolle ein (Eph 6,4; vgl. 5Mo 8,5; Spr 22,6): Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn! Familie ist der Ort, wo Glaube gelebt und vermittelt wird. Hier stehen zuallererst die Eltern in der Verantwortung (5Mo 6,6-7; vgl. 2Mo 13,14; 5Mo 4,9-10; Ps 78,3-7): Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst. Was ist es für ein Vorrecht, wenn eine Familie Eltern hat, die wie Hiob treu für ihre Kinder beten (Hi 1,5), die wie Josua kompromisslos bekennen (Jos 24,15b): Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.