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Die Bibel, der Christ und die Faulheit


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Die Bibel, der Christ und die Faulheit

Gott arbeitet. Bereits im zweiten Kapitel der Bibel lesen wir, dass er „von seiner Arbeit“ ruht (1Mo 2,2). Immer wieder lesen wir von „dem Werk bzw. der Arbeit seiner Hände“. Die Arbeit, sie ist also ein Teil der Gottebenbildlichkeit des Menschen, der vom Herrn den Auftrag bekommt (1Mo 2,15), die Schöpfung zu „bebauen“ und zu „bewahren“. Mit dem Sündenfall wird die Arbeit mit einem Fluch belegt (vgl. 1Mo 3,17-19; 5,29). Sie wird beschwerlich. Neben Ertrag und Erfolg stehen nun immer auch Misserfolg, Verlust und Zerfall. Das ändert jedoch nichts daran, dass uns die Arbeit von Gott als Erfüllung bringendes Betätigungsfeld geschenkt ist.

Auf der einen Seite warnt uns die Bibel davor, dass die Arbeit zum Selbstzweck wird. Deshalb richtet der Herr den Ruhetag oder auch den Zehnten ein, die uns auf Gott als unseren eigentlichen Arbeit-GEBER und auf die Notwendigkeit seines Segens verweisen. Der Mensch braucht Zeiten, in denen er ruhen, geniessen und sich freuen kann. Auf der anderen Seite warnt uns die Schrift vor der Faulheit und ihren Folgen (Pred 10,18): Durch Faulheit der beiden Hände senkt sich das Gebälk, und durch Lässigkeit der Hände tropft das Haus. Aus der grossen Fülle der Sprüche rund um diese Thematik seien nur einige markante Beispiele herausgegriffen (Spr 19,24): Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, nicht einmal zu seinem Mund bringt er sie zurück. Spr 26,14: Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule auf seinem Bett. Immer wieder sind da Ausreden über Ausreden (Spr 22,13): Der Faule sagt: Ein Löwe ist draussen; mitten auf den Plätzen könnte ich getötet werden! Nicht nur das Buch der Sprüche (v.a. auch Spr 6,6-11; 24,30-34), sondern auch Paulus in seinen Briefen an die Thessalonicher (1Thess 4,10-12; 2Thess 3,6-15) geht eingehend auf diese Problematik ein (2Thess 3,11-12): Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie in Stille arbeiten und ihr eigenes Brot essen. Zur Besserung empfiehlt Paulus der Gemeinde, den Umgang mit diesen Personen einzuschränken. Angeklagt werden auch jene Reichen, die von ihrem Wohlstand dazu verleitet werden, nichts mehr zu tun (Am 6,4a): Sie liegen auf Elfenbeinlagern und räkeln sich auf ihren Ruhebetten.

Der Müssiggänger wird dazu aufgerufen (Spr 6,6-9): Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie, die keinen Anführer, Aufseher und Gebieter hat, sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung. Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Paulus ermutigt uns (1Thess 4,11-12; vgl. 1Kor 15,10; Eph 4,28; 2Tim 2,15), als Zeugnis für die Welt die Ehre dareinzusetzen, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren Händen zu arbeiten […], damit ihr anständig wandelt gegen die draussen und niemanden nötig habt. Die tüchtige Frau (Spr 31,13) arbeitet gerne mit ihren Händen und (V. 18) merkt, dass ihr Fleiss etwas bringt. Ganz entscheidend dabei ist (Kol 3,23): Was ihr auch tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.