Die Bibel, der Christ und das Gebet
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Die Bibel, der Christ und das Gebet
Der Mensch wurde im Bild Gottes und zur Gemeinschaft mit ihm geschaffen (1Mo 1-2). Deshalb hat er als einziges Geschöpf das Verlangen, mit Gott zu reden. Beten heisst, die Gemeinschaft mit Gott zu pflegen, wobei wir eine Antwort normalerweise nicht in Form einer akustisch wahrnehmbaren Stimme bekommen. Vielmehr kommt sie uns im Wort Gottes, durch unsere Mitmenschen oder andere äussere Umstände entgegen.
Letztlich sagen wir Gott im Gebet nichts Neues (Mt 6,8). Und doch erweisen wir ihm durch unser Gespräch mit ihm Ehre. Wir bringen damit unsere Dankbarkeit, unser Vertrauen und unsere Unterordnung unter seinen Willen zum Ausdruck. Ein Gebet umfasst verschiedene Aspekte: (a) Anbetung: Wir loben Gott. (b) Bekenntnis: Wir legen unsere Schuld offen. (c) Danksagung: Wir danken Gott für seine Güte. (d) Fürbitte: Wir bringen fremde und eigene Anliegen und Nöte vor Gott.
Voraussetzung für ein Gespräch mit Gott ist eine bereinigte Beziehung zu ihm. Durch die Sünde ist der Draht des Menschen zu Gott gekappt. Erst durch Jesus, den Mittler, der für uns ans Kreuz gegangen ist, bekommen wir wieder die Möglichkeit, mit Gott zu reden, dann nämlich, wenn unsere Schuld vergeben ist. Jesus schenkt uns mit unserer Bekehrung den Heiligen Geist, der in uns den Wunsch weckt, mit Gott zu reden (Röm 8,15): Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wieder zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!
Gebet will gelernt sein (Lk 11,1): Herr, lehre uns beten. Jesus empfiehlt uns, zum Gebet einen stillen Ort aufzusuchen (Mt 6,6). Es lohnt sich, wie Daniel feste Gebetszeiten einzurichten (Dan 6,11). Grundsätzlich gilt, dass wir uns jederzeit und an jedem Ort an Gott wenden dürfen (Eph 6,18a): Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist. Unser Gebet soll ausdauernd sein (Kol 4,2; 1Thess 5,17). Geduld ist gefragt. Eine Antwort Gottes muss nicht sofort eintreten. Manchmal geht es uns wie David (Ps 13,2.4a): Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? […] Schaue doch und erhöre mich, Herr, mein Gott!
Unbesonnene Worte, leeres Geschwätz und viele Wiederholungen sind nicht angebracht (Pred 5,1; Mt 6,7). Eine Gebetserhörung kann durch Sünde verhindert werden (Ps 66,18): Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht gehört. Wenn wir hingegen im vollen Vertrauen, ohne Zweifel und dem Willen Gottes gemäss beten, dann dürfen wir wissen, dass der Herr uns erhört (1Joh 5,14): Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Was über jedem Gebet stehen soll, ist die Bitte aus dem Vater Unser (Mt 6,10): Dein Wille geschehe. Nicht unser sondern Gottes Wille soll der Massstab sein. Lassen wir uns von Paulus neu ermutigen (Phil 4,6-7): Sorgt euch um nichts, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.