Die Bibel, der Christ und die Gemeinde
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Die Bibel, der Christ und die Gemeinde
Die Gemeinde hat in der Schrift einen hohen Stellenwert. Das ganze Neue Testament beleuchtet sie: die Evangelien ihre Grundlage, die Apostelgeschichte ihre Entstehung, die Briefe ihre Unterweisung und die Offenbarung ihre Vollendung. Was ist die Gemeinde bzw. Kirche oder Versammlung, wie sie auch genannt wird? In Griechenland war die ekklesia (= Herausgerufene) die Versammlung der stimmberechtigten Bürger. Genauso ist die Gemeinde die Gesamtheit derer, die Jesus als den von Gott gesandten Messias (= Christus) und damit als ihren Herrn und Erlöser anerkennen und bekennen (Eph 1,1): die an Christus Jesus Gläubigen. Es ist die Gemeinschaft derer, die durch Jesus Christus aus der Welt „herausgerufen“ worden sind und sich nun um ihn versammeln. Jesus verheisst (Mt 18,20): Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
Jesus hat die Gemeinde angekündigt (Mt 16) und an Pfingsten ins Leben gerufen (Apg 2). Die Bibel kennt verschiedene Bilder für die Gemeinde: das Bild der Familie, des Tempels, der Herde, des Leuchters oder der Braut. Prägend ist das Bild des Körpers (Kol 1,18, vgl. Eph 1,22-23; Röm 12; 1Kor 12): Und er [= Jesus] ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Jedes Organ, jeder Christ – ob er es will oder nicht – gehört dazu. Gläubige sind die Glieder eines Körpers, die sich mit ihren Gaben gegenseitig ergänzen, versorgen und wertschätzen. Eine Aufgabe, die herausfordert! Denn die Freuden und Nöte unserer Glaubensgeschwister werden zu unseren eigenen (1Kor 12,26): Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. Doch genau dadurch darf Jesus verherrlicht werden (Joh 13,35): Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen (Apg 2,44a). Die ersten Christen versammelten sich regelmässig und pflegten auch im Alltag Gemeinschaft. Was taten sie (Apg 2,42)? Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes [= Feier des Abendmahls] und in den Gebeten. Als weitere wesentliche Bestandteile der Gemeinde werden die gegenseitige (finanzielle) Unterstützung sowie das Lob Gottes erwähnt (Apg 2,44-47). Am Auftrag Jesu, das Evangelium in die Welt hinauszutragen (Mt 28,18-20), ist jeder Gläubige beteiligt. Gott rüstet uns dazu mit vielfältigen Gaben aus (Röm 12,5-6a; vgl. Eph 4,11-14): So sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander. Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, so lasst sie uns gebrauchen. Die einen arbeiten gerne mit dem Kopf, andere mit ihren Händen. Es braucht alle. In Jesus bilden unterschiedlichste Menschen eine Einheit (Gal 3,28; vgl. Kol 3,11): Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Sie alle bilden die Gemeinde, der Jesus verheisst (Mt 16,18b): Die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Und vor seiner Himmelfahrt verspricht er seinen Nachfolgern (Mt 28,20): Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.