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Die Bibel, der Christ und der Gottesdienst


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Die Bibel, der Christ und der Gottesdienst

Der Christ versammelt sich zum Gottesdienst, um mit Gott Gemeinschaft zu haben und ihn zu verherrlichen. Gott hat uns erwählt (Eph 1,12), damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien. Diesem Auftrag kommen wir nach, wenn wir uns zum Gottes-Dienst treffen – nicht zum Selbst-Dienst (man vgl. die verbreitete Auffassung, ein Gottesdienst sei dann gut, wenn er MIR etwas bringt). Im Vordergrund steht Gott. Der Mensch tut, wozu er erschaffen worden ist: Er verherrlicht Gott (Ps 22,23; Ps 100,4-5): Inmitten der Versammlung will ich dich loben. Zieht ein in seine Tore mit Dank, in seine Vorhöfe mit Lobgesang! Preist ihn, dankt seinem Namen! Denn gut ist der Herr. Seine Gnade ist ewig und seine Treue von Generation zu Generation. Ein Christ ist bereits jetzt Teil der himmlischen „Festversammlung“ (Hebr 12,22- 23a), im Kreise derer wir den Herrn in alle Ewigkeit anbeten werden. Insofern ist der Gottesdienst Ausdruck unserer Sehnsucht nach der ewigen Gemeinschaft mit Gott.

Gott selbst ordnet ihn an. Die Bücher Mose enthalten umfangreiche Anweisungen zum rechten Gottesdienst. In der Frühzeit baute man Altäre, später schenkte der Herr seinem Volk Stiftshütte und Tempel, wo sich drei Mal pro Jahr alle Israeliten zu den Festgottesdiensten einfanden. Vor Ort spielten die Synagogen eine wichtige Rolle, in denen sich auch Jesus und seine Nachfolger versammelten (Lk 4,16): Und er [= Jesus] kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge. Auch in Privathäusern oder im Freien kam man zusammen, und zwar mindestens einmal pro Woche am Sabbat bzw. Sonntag. Selbst der kleinsten Form einer Versammlung gibt Jesus die Verheissung (Mt 18,20): Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.

Die Bibel trennt wahren vom falschen Gottesdienst (vgl. Kain und Abel). Der Herr möchte im Geist und in der Wahrheit angebetet werden (Joh 4,23-24). Letztlich soll unser ganzes Leben Gottesdienst sein (Röm 12,1): Ich ermahne euch nun Brüder […], eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Leere Formen werden im Gottesdienst genauso abgelehnt (Hos 6,6; 1Sam 15,22) wie Unrecht (Jer 7,1-34; Pred 4,17), falsche wirtschaftliche Interessen (Joh 2,13-16) oder Unordnung (1Kor 14,26-40). Was wünscht sich der Herr dann (5Mo 4,10)? Versammle mir das Volk, dass ich sie meine Worte hören lasse, die sie lernen sollen, um mich zu fürchten all die Tage, solange sie auf dem Erdboden leben, und die sie ihre Kinder lehren sollen. Zu einem Gottesdienst gehören die Lesung (2Mo 24,7; Neh 8,1-8; 1Tim 4,13) und die Auslegung der Schrift (Lk 4,15-21; Apg 2,42; Apg 17,2; 1Kor 14,26; 2Tim 4,2), das Gebet (Apg 2,42) in Form von Dank, Bekenntnis, Fürbitte und Segen, das Singen von Liedern (Apg 2,47; Kol 3,16) sowie das Abendmahl (Apg 2,42.46; Apg 20,7; 1Kor 10-11). Der hohe Stellenwert der Opfer im Alten Testament zeigt, dass auch das Sündenbekenntnis und der Zuspruch der Vergebung wichtig sind. Darum singen wir (Ps 122,1): Ich freute mich über die, die mir sagten: Lasset uns ziehen zum Hause des HERRN!
 

Paulus schreibt (1Thess 4,9): Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass man euch schreibt, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben. Weil Jesus uns geliebt hat, sind auch wir verpflichtet, uns in unserer Unterschiedlichkeit zu lieben (vgl. Mt 22,37-39; Joh 13,34-35; 1Joh 4,7-21), um dadurch den Herrn zu verherrlichen. Röm 12,15 (vgl. 1Kor 12,26): Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden. Wie herrlich, wenn wir zusammen mit Petrus dazu aufrufen dürfen (1Petr 2,17): Liebt die Bruderschaft!