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Die Bibel, der Christ und die Heirat


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Die Bibel, der Christ und die Heirat

Beim Zustandekommen einer Ehe spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Es gibt (a) öffentlich-rechtliche Aspekte: Das Heiraten ist ein öffentlicher Akt, der in Anwesenheit von Zeugen vollzogen wird (Rt 4,11): Und alles Volk, das im Tor war, und die Ältesten sagten: Wir sind Zeugen! Meistens ist ein Fest damit verbunden (vgl. Joh 2,1-11). Die Bibel unterscheidet zwischen Unverheirateten, Verlobten und Verheirateten. Je nach dem gelten andere Rechte. Solange die Möglichkeit besteht, wird ein Christ also auch standesamtlich heiraten.

Hinzu kommen (b) geistliche Aspekte. Die Bibel bezeichnet die Ehe als einen „Bund“, der vor Gott geschlossen wird. Unter Eid (d.h. vor Gott als Zeuge) wird ein gegenseitiges, lebenslang bindendes Treueversprechen abgelegt: Man gibt sich das Ja-Wort (Mal 2,14): Ihr sagt: Weswegen? Deswegen weil der HERR Zeuge gewesen ist zwischen dir und der Frau deiner Jugend, an der du treulos gehandelt hast, wo sie doch deine Gefährtin ist und die Frau deines Bundes. Darum ist es einem Christen ein Anliegen, den Bund der Ehe auch vor Gott zu schliessen. Im Rahmen dieser Feier wird dem Brautpaar der göttliche Segen zugesprochen (Rt 4,11-12, vgl. 1Mo 24,60). Im Buch des Predigers lesen wir (Pred 4,12): Und wenn einer den Einzelnen überwältigt, so werden doch die zwei ihm widerstehen; und eine dreifache Schnur wird nicht so schnell zerrissen. Eine dreifache Schnur! Was für ein Geschenk, wenn Gott von Anfang an den Mittelpunkt einer Ehe bilden darf. Er hält zwei Menschen zusammen. Eine Heirat mit einer ungläubigen Person kommt für Gott deshalb nicht in Frage (2Kor 6,14, vgl. 1Mo 34,14; 2Mo 34,16; 5Mo 7,3-4; 1Kön 11,4; Neh 13,25-27): Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Für eine Heirat ist entscheidend (1Kor 7,39), dass es in dem Herrn geschehe.

Zum Anfang einer Ehe gehören nicht zuletzt auch (c) persönliche Aspekte wie die Liebe. Es ist und bleibt ein unergründbares Geheimnis Gottes, wie die gegenseitige Zuneigung zwischen Mann und Frau zustande kommt (Spr 30,18-19): Drei sind es, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht erkenne: Der Weg des Adlers am Himmel, […] und der Weg eines Mannes mit einem Mädchen. Mann und Frau dürfen sich aneinander freuen (Spr 5,18, vgl. V. 19-21): Dein Brunnen sei gesegnet, und freue dich der Frau deiner Jugend. Diese gegenseitige Liebe findet ab der Hochzeit, dem Tag der Heimführung, an dem der Bräutigam die Braut zu sich holt (vgl. Mt 25,1-13), auch in der Sexualität ihren Ausdruck (Rt 4,13, vgl. 1Mo 2,24): So nahm Boas die Rut, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein. Und der HERR schenkte ihr Schwangerschaft, und sie gebar einen Sohn. Das Wort Gottes schliesst die Sexualität und das Zusammenleben ohne Ehebund – das sogenannte Konkubinat – aus (1Kor 7,9, vgl. 1Thess 4,3-5; Hebr 13,4; 2Mo 22,15-16; 5Mo 22,28-29): Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten, als vor Verlangen zu brennen. Erinnern wir uns also immer wieder an den Ratschlag Gottes (Hebr 13,4a): Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen.