Skip to main content

Die Bibel, der Christ und die Inflation


Download: Skript

Die Bibel, der Christ und die Inflation

Eine Inflation ist ein anhaltender Preisanstieg. Anders gesagt: Das Geld verliert an Kaufkraft. Für die gleiche Geldmenge kann ich weniger kaufen (Jes 1,22a): Dein Silber ist zu Schlacke geworden, … Eine mögliche Ursache sind steigende Preise bei der Produktion. Diesen Zusammenhang erkennen wir, wenn eine Hungersnot in älteren Lutherbibeln als «Teuerung» bezeichnet wird (1Mo 12,10): Es kam aber eine Teuerung in das Land. Da zog Abram hinab nach Ägypten, […]; denn die Teuerung war gross im Lande. Insofern ist Inflation vielerorts Ausdruck der Not (2Kön 6,25): Und es entstand eine grosse Hungersnot in Samaria; und siehe, sie belagerten es, bis ein Eselskopf für achtzig Schekel Silber und ein viertel Kab Taubenmist für fünf Schekel Silber gehandelt wurden. Noch gewichtiger aber ist heute die Erhöhung der Geldmengen durch die Notenbanken. Es profitiert der Staat als Grossschuldner: Inflation als Schutz vor dem Staatskollaps. Doch letztlich muss sich jeder an der eigenen Nase nehmen. Dass der Staat zum Tischlein-Deck-Dich wird, hängt auch mit unseren überhöhten Ansprüchen und unserer Masslosigkeit zusammen. Leben auf Pump als Folge der Gottlosigkeit (Ps 37,21): Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist gütig und gibt. Von allen Seiten werden Forderungen an den Staat herangetragen. Statt sich um Rahmenbedingungen und Notlagen zu kümmern, sieht sich der Staat z.T. auch gewollt je länger je mehr in der Verantwortung für Dinge, die in die Zuständigkeit des Einzelnen oder der Familie fallen würden. Die Verlierer sind bescheidene und umsichtige Sparer. Ihr Vermögen verliert an Wert. Als Christen sollen wir unser Herz nicht ans Geld hängen. Das schliesst aber nicht aus, dass wir wie Josef unseren Verstand gebrauchen und vorausdenken (z.B. für die Ausbildung der Kinder oder das Alter). Die Ameise (Spr 6,8) bereitet im Sommer ihr Brot und sammelt in der Erntezeit ihre Speise. Genau das wird durch staatlich verordnete Inflation verunmöglicht. A. E. Wilder-Smith hat die Inflation auch als «Dieb im Haus» bezeichnet. Diese verdeckte Enteignung ist aus biblischer Sicht abzulehnen. Das achte und zehnte Gebot – Du sollst nicht stehlen bzw. begehren! – gelten auch für den Staat. Wenn die Schrift gleichbleibende Masse und Gewichte fordert (z.B. 3Mo 19,35-36; 5Mo 25,13-16; Spr 16,11; 20,10.23), dann gilt dies auch im Hinblick auf das Geld (Hes 45,9-12; vgl. Am 8,4-6): Lasst es euch genug sein, ihr Fürsten Israels! Gewalttat und Misshandlung beseitigt, und übt Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk aus seinem Grundbesitz zu vertreiben […] Gerechte Waage und gerechtes Efa und gerechtes Bat sollt ihr haben. […] Und der Schekel soll 20 Gera betragen.

Inflation ist also zu bekämpfen. Gleichzeitig müssen wir uns bewusst sein, dass sie als Strafe Gottes immer wieder über die Menschheit kommt (Offb 6,6; vgl. 5Mo 28): Ein Mass Weizen für einen Denar, und drei Mass Gerste für einen Denar; doch das Öl und den Wein schädige nicht! … so der Befehl an den Reiter, der das dritte Siegelgericht vollstreckt. Wie ermutigend ist da die Verheissung Gottes (Ps 37,19): Sie [= die Rechtschaffenen] sollen nicht zuschanden werden zur bösen Zeit, sondern genug haben auch in den Tagen der Hungersnot.