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Die Bibel, der Christ und das Konkubinat


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Die Bibel, der Christ und das Konkubinat

Als Konkubinat bezeichnet man das Zusammenleben von Mann und Frau ohne eherechtliche Regelung. Während fast zwei Jahrtausenden herrschte bis hinein in die Gesetzgebung christlicher Staaten Einigkeit. Das Konkubinat war bei Strafe verboten. Diese Situation hat sich in der zweiten Hälfte des 20. Jh. grundlegend geändert. Wer mit dem Sex bis zur Ehe zuwartet und nicht mit dem Partner zusammenzieht, steht heute als Aussenseiter da. Die Verunsicherung geht bis in christliche Gemeinden hinein. Vielerorts wird die auch im Internet verbreitete Meinung vertreten, die Bibel schweige in dieser Hinsicht.

Auf dem Weg zur Gemeinschaft von Mann und Frau nennt uns 1Mo 2,24 drei Schritte: das Verlassen der Eltern, das Anhängen (wörtlich: «verkleben») und zuletzt das «Ein-FleischWerden». Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist im Alten Testament eine «Schandtat» (vgl. 1Mo 34,7b; 2Sam 13,12.13b). Wer das Gebot Gottes übertritt, ist zur Heirat oder – falls der Vater des Mädchens nicht zustimmt – zu einer Geldzahlung verpflichtet (2Mo 22,15-16; vgl. 5Mo 22,28-29): Wenn jemand eine Jungfrau betört, die nicht verlobt ist, und liegt bei ihr, muss er sie sich gegen das Heiratsgeld zur Frau erwerben. Falls sich ihr Vater hartnäckig weigert, sie ihm zu geben, soll er Geld abwiegen nach dem Heiratsgeld für Jungfrauen. Den Partner der Samariterin am Jakobsbrunnen betrachtet Jesus nicht als ihren Mann (vgl. Joh 4,18). Paulus ermahnt die Thessalonicher (1Thess 4,3-5): Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung, dass ihr euch von der Unzucht fernhaltet, dass jeder von euch sich sein eigenes Gefäss in Heiligung und Ehrbarkeit zu gewinnen wisse, nicht in Leidenschaft der Begierde wie die Nationen, die Gott nicht kennen. In diesem Punkt dürfen sich Christen also ganz bewusst von jenen Menschen unterscheiden, die Gott nicht kennen. Einer Ehe, die um ihre Verantwortung vor Gott weiss, geht es nicht in erster Linie um die Stillung des Verlangens oder um die eigene Freiheit, sondern um gegenseitigen Respekt, um Rücksichtnahme und Treue. Wer sich nicht enthalten kann, soll heiraten (1Kor 7,9): Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten, als vor Verlangen zu brennen. Der Hebräerbrief ermahnt uns (Hebr 13,4a): Die Ehe sei ehrbar in allem und das Ehebett unbefleckt.

Ermutigende Beispiele sind Jakob (1Mo 29,21): Gib mir nun meine Frau! Denn meine Tage sind erfüllt, dass ich zu ihr eingehe. Oder Isaak (1Mo 24,67): Dann führte Isaak sie in das Zelt seiner Mutter Sara; und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. Von Maria und ihrem Verlobten Josef lesen wir, dass sie (Mt 1,18) noch nicht zusammengekommen waren, als der Engel Gottes die Geburt Jesu ankündigte. Maria fragt ihn ganz explizit (Lk 1,34): Wie wird dies zugehen, da ich von keinem Mann weiss? So hat die Christenheit damals wie heute ein wunderbares Zeugnis, mit dem sie Gott verherrlichen darf. Und falls ich doch schuldig geworden bin? Dann ist die Sache vor Gott zu bereinigen. Auch hier gilt die wunderbare Zusage (1Joh 1,9): Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.