Skip to main content

Die Bibel, der Christ und die Krankheit


Download: Skript

Die Bibel, der Christ und die Krankheit

Krankheiten sind Störungen des Wohlbefindens bzw. Mangelfunktionen des Körpers oder der Seele. Als Gott die Welt erschaffen hat, gab es sie noch nicht (1Mo 1,31a): Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Auch der Tod als Folge von Erkrankungen war inexistent. Am anderen Ende der Bibel kündigt uns der Herr eine Zeit an, in der dieser ursprüngliche Zustand wiederhergestellt sein wird (Offb 21,4): Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und was ist mit der Zwischenzeit? Sie ist von Krankheiten, von Leiden, vom Tod geprägt (Dan 8,27): Und ich, Daniel, war erschöpft und einige Tage krank. Die Bibel kennt eine Fülle von Krankheiten. Sie sind eine Folge des Sündenfalls. Sie sind Ausdruck des gestörten Verhältnisses zwischen dem Schöpfer und seinem Geschöpf. Darunter leidet nicht nur der Körper, sondern auch die Seele.

Eine heute weit verbreitete Theologie behauptet nun: Wer glaubt, wird nicht krank! Oder umgekehrt: Wer krank wird, glaubt nicht richtig! Diese Aussagen decken sich nicht mit der Schrift. Nirgends wird uns im Wort Gottes Krankheits- oder Leidenslosigkeit zugesichert. Sicher, es kann durchaus sein, dass eine Erkrankung auf eine konkrete Sünde zurückgeht, das sehen wir bei Mirjam (4Mo 12) oder Gehasi (2Kön 5). Auch die Aufforderung von Jakobus rechnet mit dieser Möglichkeit (Jak 5,16a; vgl. 1Kor 11,30): Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Doch das muss nicht immer der Fall sein. Als ihnen ein Blindgeborener begegnet, wird Jesus von seinen Jüngern gefragt (Joh 9,2-3): Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? Und Jesus sagt: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes offenbart würden. Eine Krankheit kann auch eine von Gott auferlegte Prüfung mit pädagogischer Absicht sein, durch die uns der Herr näher zu sich ziehen möchte (vgl. Spr 3,12; 1Petr 1,6-7). Das sehen wir bei Hiob. Paulus sagt (2Kor 12,7): Darum, damit ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben.

Wenn Jesus während seines Dienstes geheilt hat, dann war das zuallererst ein Beleg für seine göttliche Vollmacht. Jesus kann auch heute noch heilen. Darum haben wir das Recht, es im Krankheitsfall wie König Hiskia zu machen (Jes 38,2; vgl. Lk 7,1-10): Da wandte Hiskia sein Gesicht zur Wand und betete zu dem Herrn. Dabei muss ich mich aber immer auch fragen, ob ich den Herrn in meinen Leiden vielleicht nicht sogar besser verherrlichen kann. Selbst Lazarus, ein enger Freund Jesu, wird krank. Ein Timotheus leidet an Magenbeschwerden. Auf die dreimalige Bitte von Paulus nach Heilung geht der Herr nicht ein (2Kor 12,9): Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Ja, die Gnade Gottes, unser Seelenheil, sie müssen Vorrang haben. Das ist das Entscheidende! Denn dann kann der Christ die Not, die uns auf Erden bis zuletzt begleiten wird, mit Gottes Hilfe tragen (Hebr 10,34b), da ihr wisst, dass ihr für euch selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt.