Die Bibel, der Christ und das Leiten
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Die Bibel, der Christ und das Leiten
Wer gerecht herrscht über die Menschen, wer in der Furcht Gottes herrscht, der ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufstrahlt, eines Morgens ohne Wolken. So wurde David von Gott gelehrt (2Sam 23,3-4a). Das «Führen» oder «Leiten» ist eine Gabe, die uns der Herr schenkt (vgl. 1Kor 12,28). Nicht jedermann wird wie David oder Salomo einem ganzen Volk vorangehen müssen. Dennoch gibt es da und dort Situationen, wo wir Menschen anleiten. Wohl dem Volk, der Familie, der Gemeinde, denen der Herr Anführer schenkt, die diese verantwortungsvolle Aufgabe annehmen und in der Abhängigkeit vom Herrn ausüben (Spr 29,2; vgl. Spr 28,12): Wenn die Gerechten zahlreich sind, freut sich das Volk; wenn aber ein Gottloser herrscht, seufzt das Volk.
David (Ps 101) und Salomo (Ps 72) denken beide in einem eigenen Lied über den gerechten Herrscher nach. Schon zu Beginn seiner Herrschaft betet Salomo (1Kön 3,9): So gib denn deinem Knecht ein hörendes Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse. Und David sagt (Ps 101,3): Ich will keine heillosen Dinge ins Auge fassen; Übertretungen zu begehen, hasse ich; das soll nicht an mir kleben. Oder positiv formuliert (Ps 101,6; vgl. Spr 16,12-13): Meine Augen sind auf die Treuen im Lande gerichtet, damit sie bei mir wohnen. Wer auf vollkommenem Weg wandelt, der darf mir dienen. Die Bibel warnt vor Despoten, die willkürlich herrschen (Jes 3,12; vgl. Spr 16,32; 28,15-16; Pred 10,16-17; Jer 22,13-17; Mt 24,45- 51): Ach, mein Volk, seine Antreiber sind Mut- willige, und Frauen beherrschen es. Mein Volk, deine Führer sind Verführer, und den Weg, den du gehen sollst, verwirren sie. Spr 29,4: Ein König gibt durch das Recht dem Land Bestand; aber wer nur Abgaben erhebt, zerstört es. Wehe dem Herrscher, der sein Volk zur Sünde verführt (vgl. 1Kön 15,26; Mt 15,14)! Jesus lehrt es uns anders (Mt 20,25-26; vgl. Spr 20,28): Ihr wisst, dass die Regenten der Nationen sie beherrschen und die Grossen Gewalt gegen sie üben. Unter euch wird es nicht so sein; sondern wenn jemand unter euch gross werden will, wird er euer Diener sein. Jesus hat das selber vorgelebt (vgl. Mt 20,28; Joh 13,14-15). Ein guter Leiter gleicht einem Hirten, der seine Schafe kennt (vgl. Joh 10,14-15) und sich um sie – ganz besonders um die Schwachen unter ihnen – sorgt (Spr 20,28; vgl. Ps 72,4): Güte und Treue behüten den König, und durch Güte stützt er seinen Thron. Petrus ermutigt uns (1Petr 5,2-3; vgl. 1Tim 3,2-5): Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, Gott gemäss, auch nicht aus schändlicher Gewinnsucht, sondern bereitwillig, nicht als die, die über ihren Bereich herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet!
Dabei ist eines wichtig (Apg 20,28a): Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde! … dass sich auch der Anführer von Gottes Wort leiten lässt! Das Königsgesetz (5Mo 17,14-20) legt Führungskräften nahe, täglich im Wort Gottes zu lesen, damit sie lernen, den Herrn zu fürchten und das Gesetz zu bewahren. Auch sie unterstehen einer Autorität und bedürfen der Korrektur Gottes! Die vollkommene Herrschaft wird nämlich erst mit der Wiederkunft Jesu aufgerichtet (vgl. Jer 23,4-5; vgl. Hes 34,23; 37,24; Mi 5,3-4).