Die Bibel, der Christ und das Lernen
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Die Bibel, der Christ und das Lernen
Es gehört zum Wesen eines Christen, dass er lernt. Denn ein «Jünger» Jesu ist wörtlich übersetzt ein «Schüler» Jesu. Immer wieder hat der Herr seine Nachfolger um sich geschart (Mt 5,2): Und er öffnete seinen Mund, lehrte sie und sprach … Unser Vorrecht ist, dass wir im Herrn den besten Lehrer haben dürfen, der von sich sagt (Ps 32,8; vgl. Ps 25,8-9; Spr 4,11): Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du gehen sollst; ich will dir raten.
Jesus fordert uns auf (Mt 11,29): Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Die gleiche Aufforderung erging schon unter Mose an das Volk Israel (5Mo 5,1): Höre, Israel, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ich heute vor euren Ohren rede! Lernt sie und achtet darauf, sie zu tun! Im Alten Testament begegnen uns die Prophetenschulen als theologische Ausbildungsstätten. Im Neuen Testament lesen wir, wie sich Wissbegierige um Paulus geschart haben (vgl. Apg 11,26; 19,9; 20,20). Der Apostel betet für die Gemeinde in Kolossä (Kol 1,9; vgl. Phil 1,9), dass ihr mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet in aller Weisheit und geistlichem Verständnis. Spr 18,15 (vgl. Spr 1,5; 2,1-5; Eph 5,17): Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht Erkenntnis. Spr 23,23: Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, dazu Weisheit und Zucht und Verstand. Wie erlangen wir diese Weisheit? Ps 119,99: Verständiger bin ich als alle meine Lehrer. Denn deine Zeugnisse sind mein Überlegen. … indem wir Gott durch sein Wort zu uns sprechen lassen (Jos 1,8a; vgl. Lk 10,39; Kol 3,16): Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen. Natürlich beschäftigen wir uns auch – wie Mose, Daniel oder Paulus – mit dem Wissen unserer Zeit, doch nehmen wir (2Kor 10,5b) jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi. Die Grundlage aller Weisheit ist die «Furcht des Herrn» (vgl. Hi 28,28; Spr 1,7). Zum Lernen gehört auch: Auf andere Menschen zu hören (Spr 14,14): Die Weisung des Weisen ist eine Quelle des Lebens. Das Gehörte in die Tat umzusetzen (Phil 4,9; vgl. Mt 7,24): Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut! Zurechtweisung anzunehmen (Spr 12,1; vgl. Spr 3,11-12): Wer Zurechtweisung liebt, der liebt es zu lernen, wer keine Ermahnung erträgt, ist einfach nur dumm. Der Psalmist bekennt (Ps 119,71): Es war gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Ordnungen lernte.
Leitung gibt uns der Heilige Geist (Joh 14,26b): Der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Ja, an den Herrn dürfen wir uns zu jeder Zeit wenden (Jak 1,5): Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Genauso hat schon der weise König Salomo gebetet (1Kön 3,9): So gib denn deinem Knecht ein hörendes Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse. Von Daniel und seinen Freunden lesen wir (Dan 1,17): Und diesen vier jungen Männern, ihnen gab Gott Kenntnis und Verständnis in jeder Schrift und Weisheit. So beten auch wir (Ps 25,4; vgl. Ps 86,11; 143,10): Deine Wege, Herr, tue mir kund, deine Pfade lehre mich!