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Die Bibel, der Christ und die Lüge


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Die Bibel, der Christ und die Lüge

Wer lügt, verdeckt die Wahrheit und täuscht andere. Gott, die Wahrheit in Person, sagt (3Mo 19,11): Ihr sollt nicht stehlen; und ihr sollt nicht lügen und nicht betrügerisch handeln einer gegen den anderen. Eine schwerwiegende Form der Lüge ist der Meineid: eine Falschaussage unter Eid – vor dem Angesicht Gottes! Das neunte der zehn Gebote lautet deshalb (2Mo 20,16): Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen.

Wer lügt, der macht sich nicht nur am Mitmenschen, sondern auch an Gott schuldig. Zu Hananias, der vor der Gemeinde schwindelt, sagt Petrus (Apg 5,4b): Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott. Den Herrn können wir nicht hinters Licht führen (1Mo 18,15): Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht -, denn sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht so, du hast gelacht. Darum warnt uns der Prophet Jesaja (Jes 5,20): Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süss und aus süss sauer machen! Grosse Schuld laden Lügenpropheten auf sich: Menschen, die vorgeben, im Namen Gottes zu reden und das Volk in falscher Sicherheit wiegen (vgl. Jer 6,13; 8,8; Hes 13,6-9; Mi 2,11). Zu Hananja muss Jeremia sagen (Jer 28,15, vgl. 29,31): Höre doch, Hananja! Der Herr hat dich nicht gesandt; aber du machst, dass dies Volk sich auf Lügen verlässt.

Nicht verurteilt werden in der Schrift jene Lügen, die aus einer Pflichtenkollision heraus entstehen, d.h. dort, wo es zum Konflikt zweier Gebote kommt. Gott gebietet, das Leben zu schützen und die Wahrheit zu sagen. Dort, wo nicht mehr beides möglich ist, steht das Gebot, das Leben zu schützen, höher als das Gebot, nicht zu lügen. Um Leben zu retten, belügt Rahab die Vertreter der Stadtregierung (Jos 2), belügen die Hebammen den Pharao (2Mo 1), belügt Michal die Boten Sauls (1Sam 19). Doch Achtung: Die Pflichtenkollision ist nicht mit einer Notlüge zu verwechseln! Nicht zu den Lügen gehören sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten wie Ironie, Scherze, Mehrdeutigkeiten, Euphemismen, Wortspiele oder Überbzw. Untertreibungen, wie sie auch in der Schrift vorkommen.

Ihren Ursprung hat die Lüge bei Satan. Jesus sagt (Joh 8,44): Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Doch auch der Mensch muss sich das Urteil gefallen lassen (Röm 3,4): Gott ist wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner. Die gravierendste Lüge ist der Unglaube (1Joh 2,22): Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Von der Lüge zur Wahrheit kann uns nur Jesus führen (Joh 14,6; vgl. 16,13): Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. An die von Jesus Erretteten ergeht der Ruf (Eph 4,25; vgl. Spr 13,5; Kol 3,910a; Jak 3,14): Deshalb legt die Lüge ab und redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten. Das gilt auch dann, wenn die Wahrheit unangenehm ist und Konsequenzen hat!