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Die Bibel, der Christ und das Mobbing


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Die Bibel, der Christ und das Mobbing

Das Wort Mobbing kommt vom englischen «to mob» = bedrängen, umlagern. Im englischen Sprachraum wird dieses Phänomen aber häufiger als «bullying» bezeichnet. Dabei wird eine Person von einem oder mehreren Mitmenschen wiederholt schikaniert, geärgert, verletzt, gequält, blossgestellt, diffamiert, eingeschüchtert, ausgegrenzt oder gemieden, sei es in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Altersheim. Heute geschieht dies oft auch über elektronische Kommunikationsmittel. Man spricht von Cyber-Mobbing. Mobbing darf nicht unterschätzt werden (Jak 3,5): So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich grosser Dinge. Siehe, welch kleines Feuer, welch einen grossen Wald zündet es an. Von den gesundheitlichen Auswirkungen können Körper und Seele betroffen sein.

Dem Verhalten des Christen legt Jesus die goldene Regel zugrunde (Mt 7,12): Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Paulus ermahnt (Eph 4,29; vgl. Jak 3,17-18): Kein faules Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gebe! Spr 6,16-19 (vgl. Ps 34,14-15): Sechs Dinge sind es, die dem Herrn verhasst sind, und sieben sind seiner Seele ein Gräuel: Stolze Augen, falsche Zungen und Hände, die unschuldiges Blut vergiessen, ein Herz, das heillose Anschläge schmiedet, Füsse, die eilig dem Bösen nachlaufen, wer Lügen vorbringt als falscher Zeuge und wer freien Lauf lässt dem Zank zwischen Brüdern. So unterweist die Bibel uns und unsere Kinder, dass wir uns vom Schikanieren und Ausgrenzen distanzieren, dass wir aber auch nicht einfach schweigend zuschauen, sondern uns wie Jesus auf die Seite der Schwachen und Bedrängten stellen.

Zugleich muss sich der Christ bewusst sein, dass er – möglicherweise gerade wegen seines Glaubens – auch gemobbt werden kann (Mt 5,11; vgl. Mt 10): Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden um meinetwillen. Jesus weist uns darauf hin, dass es den Propheten – man denke etwa an einen Jeremia – nicht besser ergangen ist. Wichtig ist dabei, dass wir nicht der Versuchung erliegen, uns rächen zu wollen (Röm 12,17-21, vgl. Mt 5,4347): Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen! […] Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten. Spr 15,1: Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt Zorn. Das heisst nicht, dass wir Vorfälle nicht dokumentieren und die Not nicht mit anderen Menschen teilen und sie im Gebet dem Herrn anvertrauen dürften (Ps 34,16): Die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Von den bedrängten Israeliten wissen wir (Ri 2,18; vgl. Jes 41,1113): Denn der Herr hatte Mitleid wegen ihres Ächzens über die, die sie quälten und sie bedrängten. Diese Zusagen Gottes ermutigen uns, getrost auf seine Hilfe zu hoffen (5Mo 31,6): Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der Herr, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen.