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Die Bibel, der Christ und das Murren


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Die Bibel, der Christ und das Murren

Sind wir auch manchmal mürrisch aufgelegt? Jemand bittet mich um einen Gefallen. Ich bin gerade beschäftigt. Wie reagiere ich? Vielleicht helfe ich, aber so, dass mein Widerwille unübersehbar oder unüberhörbar zum Ausdruck kommt. Viele Worte braucht der Murrende nicht. Einige undeutliche Laute, die wir in den Bart brummeln, ein etwas überlauter Seufzer, vielleicht nur schon die Körperhaltung. Unser Murren als Ausdruck unserer Unzufriedenheit, die durch Schlafmangel oder körperliche Leiden vielleicht noch verstärkt wird! Wir begehren auf. Wir fühlen uns benachteiligt. Warum gerade und immer nur ich?

Die Bibel kennt unseren Unmut. Murren kann man gegen Gott und Mensch (Mal 3,13-14a): Ihr redet hart gegen mich, spricht der Herr. Ihr aber sprecht: «Was reden wir gegen dich?» Ihr sagt: «Es ist umsonst, dass man Gott dient; und was nützt es, dass wir sein Gebot halten? Wir rechten mit Gott, lehnen uns gegen seine Anweisungen auf. Es mangelt uns an Vertrauen. Das Murren der Israeliten zieht sich während der Wüstenwanderung wie ein roter Faden durch das 2. und 4. Buch Mose. Gottes Antwort auf den Protest (4Mo 14,27): Wie lange soll es mit dieser bösen Gemeinde weitergehen, dass sie gegen mich murrt? Das Murren der Söhne Israel, womit sie gegen mich murren, habe ich gehört. Im Rückblick auf diese Zeit ermahnt Paulus (1Kor 10,10): Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden! Selbst grosse Gottesmänner sind nicht davor gefeit, gegen den Herrn aufzubegehren. Wozu hast du mich denn gesandt? Mit diesen Worten klagt Mose den Herrn an (2Mo 5,22). Als Ninive gerettet wird, heisst es von Jona (Jon 4,1): Und es missfiel Jona sehr, und er wurde zornig. Bis Gott ihn fragt (V. 4): Ist es recht, dass du zornig bist?

Unter den Jüngern finden einige Jesu Worte zu extrem (Joh 6,60b-61): Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören? Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dies? Jesus fordert uns auf (Joh 6,43): Murrt nicht untereinander. Ja, das kommt selbst in der Gemeinde vor (Apg 6,1): In diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden. Obwohl sich die Gemeinde ja eigentlich genau darin von den Gottlosen unterscheiden dürfte, die (Jud 16) Murrende sind, die mit dem Schicksal hadern und nach ihren Begierden wandeln; und ihr Mund redet stolze Worte, und sie bewundern Personen um des Vorteils willen. Mit unserem Murren begehren wir letztlich gegen Gott auf. Zu den Israeliten sagt Mose (2Mo 16,8b): Nicht gegen uns richtet sich euer Murren, sondern gegen den Herrn. Darum sind wir aufgefordert (1Petr 4,9): Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Oder (Phil 2,14-15): Tut alles ohne Murren oder Zweifel, damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie Himmelslichter in der Welt. Ja, wieviel ermutigender wäre es, als Alternative den Ratschlag aus Eph 5,20 zu befolgen: Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus.