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Die Bibel, der Christ und das Musizieren


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Die Bibel, der Christ und das Musizieren

Nach der Durchquerung des Schilfmeers singen Mose und Israel begleitet von Tamburin und Reigentänzen (2Mo 15,1.20-21): Singen will ich dem Herrn, denn hoch erhaben ist er. Das Lob Gottes ist die Aufgabe der Gläubigen (Ps33,1-3): Jubelt, ihr Gerechten, über den Herrn; den Aufrichtigen ziemt Lobgesang. Preist den Herrn mit der Zither; spielt ihm auf der zehnsaitigen Harfe! Singt ihm ein neues Lied; spielt schön auf den Saiten mit Jubelschall! Sie widmen sich damit einer Aufgabe, die ihnen bis in alle Ewigkeit zufallen wird (vgl. Offb 4-5).

Biblische Lieder verehren den Schöpfer – und nicht das Erschaffene wie z.B. die Liebe oder die Natur. Ausserdem ist die Anbetung begründet (1Kor 14,15): Ich will lobsingen mit dem Geist, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstand. Wir ehren den Herrn, wenn wir das «Warum» unserer Dankbarkeit nennen (2Sam 22,50): Darum will ich dich preisen, Herr, unter den Nationen und will spielen deinem Namen. Ps 13,6b: Ich will dem Herrn singen, weil er so gut zu mir war. Dabei verschweigt uns die Bibel nicht, dass – wie so vieles – auch das Musizieren missbraucht werden kann. So werden die Verehrung des Goldenen Kalbes (2Mo 32,18) oder die Anbetung des Standbildes von Nebukadnezar (Dan 3,5) mit Musik umrahmt. Auch die Gottlosen (Hi 21,12) erheben ihre Stimme bei Tamburin und Zither und sind fröhlich beim Klang der Flöte. Amos muss zu den Israeliten sagen (Am 5,23; vgl. Offb 18,22): Halte den Lärm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören. Gott ehren dürfen wir mit unserer Stimme und – wie uns Psalm 150 sehr schön zeigt – mit der Vielfalt der Instrumente (Eph 5,19; vgl. Kol 3,16): … indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt. Besonders von König David wurde die Musik gefördert. Unter den Leviten wurden Sänger und Musikanten ausgebildet (z.B. 1Chr 15,16; 1Chr 16,41-42). Die Psalmen sind eine umfangreiche Liedersammlung. Viele von ihnen stammen aus der Feder Davids. Sogar neue Instrumente hat er entwickelt (1Chr 23,5). Auch auffallend viele Frauen – wie zum Beispiel Debora, Hanna oder Maria – haben eigene Lieder komponiert.

Musik kommt bei Festen zum Einsatz (z.B. Neh 12,17). Zum Abschluss des Passahmahls hat Jesus mit seinen Jüngern ein Loblied gesungen (Mt 26,30). Aber auch unser Alltag darf von Jubel erfüllt sein (Ri 5,11): Hört, wie sie singen, wenn sie Wasser schöpfen! Sie singen von der Gerechtigkeit des Herrn, von den grossen Taten, die er für die Dorfbewohner von Israel getan hat. Schon in den Morgenstunden erschallt unser Jubel (Ps 59,17a): Ich aber will singen von deiner Stärke und am Morgen jubelnd preisen deine Gnade. Auch unserem Gemüt (vgl. 1Sam 16,16), dem Ausdruck von Trauer und Schmerz (z.B. die Klagelieder) und dem Zeugnis Gottes unter den Nationen (vgl. Ps 18,50) dient die Musik. Selbst wenn wie bei Paulus und Silas alles andere dagegen spricht (Apg 16,25; vgl. 2Chr 20,21-22), hat der Christ Grund zur Freude. Denn Gott ist da. Darum gilt (Ps 21,14b): Wir wollen singen und spielen deiner Macht! Und Ps 5,12b: Du beschirmst sie, darum jauchzen in dir, die deinen Namen lieben.