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Die Bibel, der Christ und die Nächstenliebe


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Die Bibel, der Christ und die Nächstenliebe

Das uneigennützige Handeln für das Gegenüber ist ein charakteristisches Merkmal des christlichen Glaubens. Bereits das Alte Testament hält fest (3Mo 19,18b): Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Jesus schliesst sich dem an. Auf die Frage nach dem grössten Gebot antwortet er mit dem Doppelgebot der Liebe: der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten (Mt 22,40; vgl. Gal 5,14). Darum schreibt dann Johannes (1Joh 3,11): Denn dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen.

Ausgangspunkt der Nächstenliebe sind also unsere Liebe zu Gott und die Liebe Gottes zu uns, die er uns in Jesus erweist (1Joh 4,11; vgl. V. 16): Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben. 1Joh 4,19: Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Diese Liebe kommt dann auch dem Nächsten zugut! Der Nächste, er begegnet uns in der Familie – Ehepartner, Eltern, Kinder (z.B. Eph 5,33) – oder am Arbeitsplatz – Chef, Untergebene, Arbeitskollegen (z.B. Kol 3,22-4,1). Auch den Bedürftigen (z.B. Lk 10,25-37), den Fremden (z.B. 3Mo 19,34a), ja selbst den Feinden (z.B. Mt 5,44-45a) soll unsere Liebe gelten. Ohne Ansehen der Person (Jak 2,8-9; vgl. Gal 3,28-29): Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» nach der Schrift erfüllt, so tut ihr recht. Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt. Jesus hat uns das mit seiner Liebe gegenüber den Zöllnern und Sündern vorge- lebt. Er ermutigt uns (Mt 25,40): Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan.

Ein Übungsfeld, das uns das Neue Testament ganz besonders ans Herz legt, ist die in der Gemeinde geübte Liebe gegenüber den Glaubensgeschwistern (Gal 6,10): Solange wir also noch Gelegenheit haben, wollen wir allen Menschen Gutes tun, am meisten natürlich denen, die zur Glaubensfamilie gehören. Jesus selbst sagt (Joh 13,34-35): Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. Unzählige Male fordert uns die Schrift in diesem Sinn zur Nächstenliebe auf (Röm 12,10, vgl. Röm 13,10; 15,7; Gal 6,2; Kol 3,12-14; 1Thess 5,11; 1Petr 1,22b; 3,8-9a; 1Joh 2,10-11): In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend. Jeder soll und darf zum Diener des andern werden (1Kor 10,24; vgl. Mk 10,43-45; Phil 2,3): Niemand such das Seine, sondern das des anderen. Gott zu lieben und die Glaubensgeschwister zu übersehen: Das geht nicht (1Joh 3,17-18; vgl. Mt 5,21-26; 1Joh 4,20-21): Wer aber irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschliesst sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit! So werden wir immer wieder ermutigt (Hebr 13,1): Bleibt fest in der brüderlichen Liebe. 1Petr 4,8a: Vor allen Dingen habt untereinander beharrliche Liebe. Paulus ruft uns zu (1Thess 3,12): Euch aber lasse der Herr zunehmen und überreich werden in der Liebe zueinander und zu allen.