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Die Bibel, der Christ und der Neid


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Die Bibel, der Christ und der Neid

Die Angst, die Liebe oder einen Vorteil teilen oder gar verlieren zu müssen (Eifersucht) und das Empfinden, das dem andern Besitz, Ansehen oder Erfolg nicht gönnt und selber haben möchte (Neid), begleiten uns Menschen von Kindesbeinen an. Rahel bekommt keine Kinder (1Mo 30,1): Da war Rahel auf ihre Schwester eifersüchtig. Isaak wird von Gott mit grossen Herden gesegnet (1Mo 26,14): Da beneideten ihn die Philister. Die Eifersucht und Neidereien gehören (Gal 5,21) zu den Werken des Fleisches und somit zum sündhaften Wesen des Menschen. Letztlich widerspiegelt sich darin die Unzufriedenheit mit Gott, der anders zuteilt, als es sich der Neider wünscht. Im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg fragt der Hausherr (Mt 20,15): Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?

Von Missgunst getrieben werden Kain gegenüber Abel, die Brüder gegenüber Josef, Korah gegenüber Mose, Saul gegenüber David oder die Pharisäer gegenüber Jesus (vgl. Mt 27,18). Das zehnte Gebot offenbart Gottes Sicht (2Mo 20,17): Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat. Von diesem schuldhaften Verhalten kann uns Jesus befreien (Tit 3,3-5a): Denn einst […] führten auch wir unser Leben in Bosheit und Neid, verhasst, einander hassend. Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Retter-Gottes erschien, rettete er uns. Darum die Aufforderung (1Petr 2,1; vgl. Röm 13,13): Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden.

Doch auch die Gemeinde ist vor diesem falschen Verhalten nicht gefeit (1Kor 3,3; vgl. Phil 1,15; 1Tim 6,4-5): Denn wo Eifersucht und Streit unter euch ist, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? Da sind die ersten Arbeiter im Weinberg, welche jenen, die später hinzugekommen sind, den Lohn nicht gönnen (Mt 20,1-16). Da sind die aus Gottes Sicht anmassenden Worte derer, welche die Gottlosen um ihr Wohlergehen beneiden (Mal 3,14-15). Beim Gedanken an seine Rückkehr nach Korinth befürchtet Paulus (2Kor 12,20b) dass vielleicht Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsüchteleien, Verleumdungen, üble Nachreden, Aufgeblasenheit und Unordnungen da sind. Spr 27,4: Grausam ist der Grimm und überflutend der Zorn. Wer aber kann bestehen vor der Eifersucht? Ja, die Folgen sind verheerend (Spr 14,30): Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben; aber Eifersucht ist Eiter in den Gebeinen. Neid entzweit Menschen und sät Unfrieden. Wo wir der Missgunst Raum geben, verführt sie uns dazu, andern gegenüber auf schädliche Art zu sprechen und zu handeln (Jak 3,16; vgl. Apg 13,44-51): Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. Als vorzüglichere Alternativen empfiehlt uns die Heilige Schrift Dankbarkeit, Genügsamkeit, Zufriedenheit und Liebe (vgl. 1Tim 6,6-8). Wo Jesus ein Herz verändert hat, da ist es auf das Wohlergehen des andern bedacht (1Kor 13,4-5; vgl. Jak 3,17; 1Petr 1,22;): Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht gross, sie bläht sich nicht auf, […] sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern.