Die Bibel, der Christ und die Schönheit
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Die Bibel, der Christ und die Schönheit
Schönheit wird in der Bibel längst nicht nur negativ bewertet. Auffallend oft wird von Frauen – Hiobs Töchtern, Sara, Rebekka, Rahel, Abigail und Esther – und Männern – Josef, Saul, David und Absalom – berichtet, dass sie von schöner Gestalt waren. Mann und Frau dürfen ihre Schönheit – wie Salomo und Sulamith – gegenseitig würdigen (Hl 4,7): Du bist schön, ganz wunderschön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. Und umgekehrt (Hl 1,16a): Siehe, auch du bist schön, mein Geliebter, und liebenswert. Allerdings erwähnt die Bibel kaum, wie diese Personen aussahen. Mit gutem Grund! Schönheitsideale variieren in Raum und Zeit! Wichtig ist, dass der Christ – auch derjenige, der der Norm seines Umfelds nicht entspricht – mit Ps 139 beten lernt (V. 14; vgl. Ps 8,6): Ich preise dich, dass ich so wunderbar und staunenswert erschaffen bin. Ja, das habe ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar! Unsere wahre Schönheit liegt anderswo begründet, in der Ebenbildlichkeit Gottes (1Mo 1,27a): Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn.
Was die Schrift verurteilt, ist der Schönheitswahn. So kündigt sie jenen Israelitinnen das
                        Gericht an, die sich auf ihre Schönheit etwas einbilden (Jes 3,16, vgl. V. 17-24; Hes 16,15-34),
                        … weil die Töchter Zions hochmütig sind und mit hochgerecktem Hals dahergehen und verführerische
                        Blicke werfen, weil sie trippelnd einherstolzieren und mit ihren Fussspangen klirren! Gottes
                        Wort weiss um die Gefahr, dass die Schönheit einer Frau dem Mann zur Anfech- tung werden kann,
                        wie es bei David und Batseba der Fall war (vgl. 2Sam 11,2). Darum warnen die Sprüche (Spr 6,25):
                        Begehre nicht in deinem Herzen ihre Schönheit, lass sie dich nicht mit ihren Wimpern fangen! Der
                        wahre und unvergängliche Schmuck ist der innerliche (Spr 31,30; vgl. Spr 3,21-22; 20,15):
                        Trügerisch ist Anmut und nichtig die Schönheit; eine Frau aber, die den Herrn fürchtet, die soll
                        man rühmen. Etwas drastischer formuliert (Spr 11,22): Ein goldener Ring im Rüssel einer Sau, so
                        ist eine Frau, die schön, aber ohne Feingefühl ist. 1Tim 2,9-10: Ebenso will ich, dass die
                        Frauen sich anständig kleiden und sich mit Schamgefühl und Zurückhaltung schmücken. Sie sollen
                        nicht durch aufwändige Frisuren, Gold, Perlen oder teure Kleider auffallen, sondern durch gute
                        Werke. Das ist der Schmuck von Frauen, die Ehrfurcht vor Gott haben. Das heisst nicht, dass eine
                        Frau keinen Schmuck tragen dürfte. Mehrfach werden Schönheit und Schmuck durchaus positiv
                        erwähnt (vgl. 1Mo 24,22; Est 2,9a; Spr 25,12; Hes 16,11-14). Das neue Jerusalem wird mit einer
                        Braut verglichen (Offb 21,2), die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat. Letztlich aber wird
                        geistlicher und charakterlicher Schmuck als erstrebenswerter erachtet (1Petr 3,3-4): Euer
                        Schmuck sei nicht der äusserliche durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen
                        von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften
                        und stillen Geistes, der vor Gott sehr köstlich ist. Wie schon Samuel müssen auch wir uns von
                        Gott daran erinnern lassen (1Sam 16,7): Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich
                        habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor
                        Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.
                         
