Die Bibel, der Christ und die Schulden


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Die Bibel, der Christ und die Schulden

Die Bibel verbietet uns nicht, Schulden zu machen, sie empfiehlt es uns aber auch nicht. Die möglichen Konsequenzen sind klar (Spr 22,7): Der Reiche herrscht über die Armen, und Sklave ist der Schuldner seinem Gläubiger. Besondere Vorsicht ist dort geboten, wo für die Verbindlichkeiten anderer gebürgt wird (Spr 17,18): Ein Mensch ohne Verstand ist, wer Handschlag gibt, wer Bürgschaft leistet gegenüber seinem Nächsten. Spr 22,26-27 (vgl. Spr 6,1-5): Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten, die Bürgschaft leisten für fremde Schuld. Denn wenn du dann nicht bezahlen kannst, nimmt man dir selbst das Bett unter dir weg. Genau gleich wie bei den Schulden gilt es auch hier die möglichen Folgen im Blick zu behalten.

Gottes Wort rechnet aber sehr wohl damit, dass uns die materielle Not zu einer Verschuldung zwingen kann. Wer verarmt, gerät möglicherweise sogar in Schuldknechtschaft. Hier sorgt Gott vor. Er tut dies, indem er uns auffordert, unser Geld den Betroffenen grosszügig auszuleihen (Ps 37,21.26): Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist gütig und gibt, […] alle Tage ist er gütig und leiht, und seine Nachkommen werden zum Segen. Oder (Ps 112,5): Gut steht es um den Mann, der gütig ist und leiht! Er wird seine Sachen durchführen nach dem Recht. Dort, wo wir die Not erkennen, dürfen wir weder unsere Augen noch unser Portemonnaie verschliessen (Spr 3,27-28): Enthalte Gutes dem nicht vor, dem es gebührt, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun. Sage nicht zu deinem Nächsten: Geh, komm später wieder, und morgen will ich geben!, wo du doch hast. Jesus sagt (Lk 6,34-35): Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche wieder empfangen. Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird gross sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Nicht einmal ein bevorstehendes Erlassjahr (das war (vgl. 5Mo 15) das siebte Jahr, in dem die Schulden erlassen werden mussten) durfte als Anlass dazu dienen, den Armen kein Geld mehr zu leihen (5Mo 15,9): Hüte dich, dass in deinem Herzen nicht der boshafte Gedanke entsteht: Das siebte Jahr, das Erlassjahr, ist nahe! – und dass dein Auge dann böse auf deinen Bruder, den Armen, sieht und du ihm nichts gibst. Auf Notkredite für Arme durften auch keine Zinsen erhoben werden (2Mo 22,24; vgl. 3Mo 25,35-37): Wenn du einem Armen aus meinem Volk Geld leihst, dann verhalte dich nicht wie ein Wucherer. Verlange keine Zinsen von ihm! Der Herr verheisst uns, dass sich derjenige, der leiht, keine Sorgen zu machen braucht (Spr 19,17): Wer über den Geringen sich erbarmt, leiht dem Herrn, und seine Wohltat wird er ihm vergelten. Den Israeliten verspricht der Herr, falls sie der Stimme Gottes gehorchen (5Mo 28,12): Der Herr wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um deinem Land Regen zu seiner Zeit zu geben und um alles Tun deiner Hand zu segnen. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du selbst aber wirst dir nichts leihen.