Die Bibel, der Christ und die Zunge
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Die Bibel, der Christ und die Zunge
Siehe, welch kleines Feuer, welch einen grossen Wald zündet es an! Mit diesem einprägsamen Vergleich führt uns Jakobus die Macht unserer Worte vor Augen (Jak 3,5b). Es braucht nur wenig, und der Schaden ist gewaltig! Die Zunge ist (Jak 3,8b) ein unstetes Übel, voll tödlichen Gifts. In den Worten eines Menschen kommt sein Wesen zum Ausdruck. Darauf verweist auch Jesus, wenn er sagt (Mt 15,18): Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.
Wie schnell schiesst unser Sprachorgan in die falsche Richtung (Jak 3,9-10): Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind. Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein! Wir spotten damit. Wir murren damit. Wir schimpfen damit. Wir vergöttern uns damit. Wir verführen damit. Wir verleumden damit. Wir kränken damit. Wir lästern damit. Wir tratschen damit. Wir lügen damit. Wir fluchen damit (vgl. z.B. Ps 10,7; 12,4-5; 52,4; 78,36; Spr 6,24; 15,1-2; 17,4; Kol 3,8; 2Tim 2,16). Kurzum (Ps 140,4): Sie haben geschärfte Zungen wie eine Schlange. Viperngift ist unter ihren Lippen.
Jakobus macht uns unmissverständlich klar (Jak 3,8a): Aber die Zunge kann kein Mensch zähmen. Ja, nur Gott kann das! Darum müssen wir mit David bitten (Ps 141,3): Setze, Herr, eine Wache meinem Mund; behüte die Tür meiner Lippen. Nur der Herr kann uns die Kraft schenken, unsere Zunge zu beherrschen. Dabei wird uns eine Hilfe sein, wenn wir wissen (Ps 139,4): Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge – siehe, Herr, du weisst es genau. Gott kennt jedes einzelne unserer Worte, die nützlichen wie die unnützen. Und er fordert uns auf (Kol 3,8): Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund. Bedenken wir also, was wir sagen (Spr 13,3): Wer seinen Mund behütet, bewahrt sein Leben; wer seine Lippen aufreisst, dem droht Verderben. Weniger ist oft mehr (Spr 10,19): Bei vielen Worten bleibt Wortbruch nicht aus, wer aber seine Lippen zügelt, handelt klug.
Der Heilige Geist möge unsere Worte zum Segen setzen (Spr 12,18, NeÜ): Wer unbedacht schwätzt,
verletzt mit dem Schwert, doch die Worte von Weisen sind heilende Kräuter. Heilende Kräuter
statt Schwert! Gibt es nicht genügend solcher Alternativen, wie wir unsere Zunge zum Guten
gebrauchen können? Mit ihr loben wir den Herrn (Ps 71,24a): Auch meine Zunge soll von deiner
Gerechtigkeit reden den ganzen Tag. Mit ihr segnen wir – wir wünschen das Gute statt das Böse
(Röm 12,14): Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. Mit ihr trösten wir,
ermutigen wir, stärken wir, korrigieren wir, unterweisen wir, beraten wir (Ps 37,30): Der Mund
des Gerechten spricht Weisheit aus, und seine Zunge redet Recht. Oder die tüchtige Frau (Spr
31,26): Ihren Mund öffnet sie mit Weisheit, und freundliche Weisung ist auf ihrer Zunge. Lasst
uns beherzigen, was Salomo sagt (Spr 15,4): Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber
Falschheit in ihr ist Zerbruch des Geistes.