Die Bibel, der Christ und die Party
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Die Bibel, der Christ und die Party
Die Bibel ist Festen nicht kategorisch abgeneigt: Nach dem Studium der Schrift am Laubhüttenfest fordern Esra und Nehemia die Anwesenden auf (Neh 8,10): Geht hin, esst fette Speisen und trinkt süsse Getränke und sendet dem Anteile, für den nichts zubereitet ist. Denn der Tag ist unserm Herrn heilig. Salomo sagt im Buch Prediger (Pred 3,12-13): Ich erkannte, dass es nichts Besseres bei ihnen gibt, als sich zu freuen und sich in seinem Leben gütlich zu tun. Aber auch, dass jeder Mensch isst und trinkt und Gutes sieht bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.
Jesus nimmt in Kana an einem Hochzeitsfest teil (Joh 2). Weil er sich mit den Zöllnern und Sündern an einen Tisch setzt, wird er auch als „Fresser und Weinsäufer“ bezeichnet (Mt 11,19). Anlässlich der Rückkehr des verlorenen Sohnes fordert sein Vater dazu auf (Lk 15,23b): Lasst uns essen und fröhlich sein. Der jüdische Kalender ist von Festen geprägt (3Mo 23). Erwachsene männliche Israeliten waren sogar verpflichtet, am Passah-, am Wochenund am Laubhüttenfest – drei Mal pro Jahr in Jerusalem zu erscheinen, und zwar „nicht mit leeren Händen“ (5Mo 16,16). Gemeinsam ist den biblischen Festen, dass sie zur Ehre Gottes abgehalten werden, oft verbunden mit einem Gottesdienst, in dankbarer Erinnerung an Gottes Handeln (so auch beim Einzug der Bundeslade in Jerusalem oder bei der Einweihung des Tempels). Feste werden deshalb auch als „heilige Versammlungen“ (3Mo 23,37) bezeichnet.
Umgekehrt gibt es aber auch Feste, welche Gott verabscheut, denken wir etwa an das Festgelage Belsazars, dem Daniel vorerst fernbleibt (Dan 5), an das Gastmahl von Herodes, an dem Johannes der Täufer hingerichtet wird (Mk 6), oder an die Feier rund um das goldene Kalb (2Mo 32), zu der uns die Bibel sagt (1Kor 10,7): Werdet auch nicht Götzendiener, so wie etliche von ihnen, wie geschrieben steht: „Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und stand auf, um sich zu vergnügen. Lasst uns auch nicht Unzucht treiben, so wie etliche von ihnen Unzucht trieben. Dort, wo es nicht um die Ehre Gottes geht, sondern um Ablenkung und Vergnügen, dort, wo Musik, Alkohol und Drogen als Aufputschmittel verwendet werden, dort, wo es ums Fressen und Saufen oder um sexuelle Ausschweifung geht (vgl. 1Kor 5,11; Gal 5,19; Eph 5,18), sollte ein Christ die biblische Ermahnung berücksichtigen (1Kor 10,12): Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle. Und (1Kor 15,33): Lasst euch nicht irreführen: Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten! Wir sind auch im Hinblick auf Partys aufgefordert zu prüfen (Röm 12,2): Und stellet euch nicht der Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille. Der Mensch soll sich wappnen (1Petr 4,2-3; vgl. Röm 13,13; Gal 5,16; 2Tim 2,22; 1Joh 2,15) um die im Fleisch noch übrige Zeit nicht mehr den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben. Denn die vergangene Zeit ist uns genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, als ihr wandeltet in Ausschweifungen, Begierden, Trunkenheit, Festgelagen, Trinkgelagen und unerlaubten Götzendiensten.