Die Bibel, der Christ und die Präimplantationsdiagnostik
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Die Bibel, der Christ und die Präimplantationsdiagnostik
In der Präimplantationsdiagnostik werden Embryonen durch In-Vitro-Fertilisation ausserhalb des Mutterleibs erzeugt, je nach Beschaffenheit der Gene ausgewählt und dann in den Mutterleib transferiert oder vernichtet. Zuerst lässt man durch eine Hormonbehandlung an der Frau mehrere Eizellen gleichzeitig (statt nur einer) reifen, die dem Körper operativ entnommen und im Reagenzglas befruchtet werden. Es werden immer mehrere Emybronen gezeugt: (a) Um die Erfolgsaussichten bei der Schwangerschaft zu erhöhen. (b) Weil die Embryonen bei der Diagnostik beschädigt werden können. Und (c) natürlich auch, um eine genügend grosse Auswahl zu haben. Anschliessend werden die Zellen nämlich einem Gentest, dem sogenannten «Screening» unterzogen. In erster Linie will man mögliche Fehlentwicklungen oder Erbkrankheiten ausfindig machen. Doch mittlerweile geht es bereits auch darum, gezielt auf das Geschlecht, das Aussehen, die Kraft oder die Fähigkeiten Einfluss zu nehmen. Alles, was das Herz im Hinblick auf den Nachwuchs begehrt! Anschliessend wird der auserlesene Embryo – oder, um die Chancen zu erhöhen, zwei, drei Embryonen gleichzeitig – in die Gebärmutter eingepflanzt. Alle anderen werden direkt «entsorgt» oder durch weitere Forschung vernichtet.
Hierbei handelt es sich um eine Kompetenzüberschreitung. Das Geschöpf nimmt Rechte in die eigene Hand, die einzig und allein dem Schöpfer zustehen (Ps 119,73): Deine Hände haben mich gemacht und bereitet. Ps 139,13: Du wobst mich in meiner Mutter Leib. Anfang und Ende des Lebens unterliegen der Souveränität Gottes (5Mo 32,39): Seht nun, dass ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich töte, und ich mache lebendig, ich zerschlage, und ich, ich heile. Kinder sind ein Geschenk Gottes (Ps 127,3): Siehe, ein Erbe vom Herrn sind Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht. Weil das Leben Geschenk ist, besteht weder ein Anrecht auf ein eigenes noch ein Anrecht auf ein gesundes Kind. Die Versuchung ist gross, zum Wohl des Kindes von den Möglichkeiten der Technik Gebrauch zu machen. Doch mit diesem Wohl ist für viele andere Embryonen das Aus verbunden. Die Präimplantationsdiagnostik setzt die Abtreibung voraus. Darum ist sie aus biblischer Sicht abzulehnen (1Mo 9,5): Von der Hand eines jeden […] werde ich die Seele des Menschen einfordern.
Der Mensch ist (1Mo 1,27) nach dem Bild Gottes geschaffen. Das ist es, was ihn ausmacht, und nicht die Gesundheit, die Schönheit oder die Intelligenz. Jedes Leben hat von Anfang an eine göttliche Bestimmung, die in Jesus Christus gefunden und in der Ewigkeit vollendet wird (Eph 1,4), wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst. Darauf kommt es an. So machen uns vor Gott weder eine Krankheit noch eine Behinderung wertlos. Im Gegenteil, gerade ihnen, den Schwachen, gilt die Fürsorge Jesu, verbunden mit dem wunderbaren Ausblick auf das wahre Ziel (Offb 21,4-5), wo weder Trauer noch Geschrei noch Schmerz mehr sein wird. Wo der Herr und nicht der Mensch! spricht: Siehe, ich mache alles neu!