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Die Bibel, der Christ und der Psychiater


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Die Bibel, der Christ und der Psychiater

Manch ein Christ lehnt Psychologen und Psychiater kategorisch ab. Doch die Bibel lehrt uns (1Thess 5,21): Prüft aber alles, das Gute haltet fest! Die Schrift ermutigt uns (1Thess 5,14b): Tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle! Jeder Christ soll sich um die Seelen seiner Mitmenschen kümmern. Psychologen und Psychiater, die modernen Seelsorger (griech. psyche = Seele), nehmen sich dieser Aufgabe in besonderem Masse an. Sie sind gewohnt, genau zuzuhören und Probleme zu erfassen.

So wie jeder Mensch seine körperlichen Gebrechen hat, so hat jeder auch seine seelischen Schwächen. Deshalb dürfen wir um jede Erkenntnis dankbar sein. Psychiater sind ausgebildete Ärzte und dürfen auch Medikamente verschreiben, weshalb sie vor allem in Fällen schwerer psychischer Erkrankungen unabdingbar sind. Ihre grosse Erfahrung darf nicht verachtet werden. Als Spezialisten können sie uns beibringen, mit Krankheiten umzugehen und in Krisen rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gerade auch was Medikamente betrifft, wird sich ein Christ an ihre Anweisungen halten und sie nicht eigenständig absetzen. Zur Medizin hat die Bibel, solange man von ihr nicht mehr erwartet als von Gott, eine positive Einstellung.

Gleichzeitig muss der Christ dem heute in der Psychologie vertretenen Welt- und Menschenbild vom Wort Gottes her kritisch begegnen (Hi 12,10-11): In seiner [= Gottes] Hand ist die Seele alles Lebendigen und der Lebensatem alles menschlichen Fleisches. Soll das Ohr nicht die Worte prüfen, wie der Gaumen für sich die Speise kostet? Eines der Hauptprobleme liegt darin, dass seit Sigmund Freud von manchen der Glaube selbst als Geisteskrankheit (Zwangsneurose) angeschaut wird, weshalb ein Christ nicht selten dazu aufgefordert wird, sich von seinem Glauben zu lösen. Viele Psychologen und Psychiater schliessen aus, dass der Mensch auf Gott und die Ewigkeit hin erschaffen worden ist (Ps 42,3): Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? Sie bezweifeln, dass es einen Massstab für Richtig und Falsch gibt und die Seele immer auch Sündenvergebung braucht, um Frieden zu finden (Ps 41,5): Heile meine Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt. Deshalb wird der Patient zur Lösung seiner Probleme auf Menschen und aufs Diesseits verwiesen. Er soll sich selbst lieben und wertschätzen, sich Gutes tun, seinem Leben hier und jetzt einen Sinn und ein Ziel geben, Haltungen, welche die Bibel hinterfragt. Jesus spricht (Mk 8,37): Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?

Psychologen und Psychiater sind eine Hilfe, besonders wenn sie selbst im Glauben stehen. Ihre Unterstützung darf aber kein Ersatz für die Beziehung zu Gott und sein tröstendes Wort sein, sonst bleibt der Mensch allein auf sich und seine Mitmenschen gestellt. Der wahre Seelsorger ist derjenige, der alle Belange unserer Herzen kennt. Ps 54,6: Der Herr ist der, der meine Seele stützt. Ps 23,3a: Er erquickt meine Seele. Ps 147,3: Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, er verbindet ihre Wunden.