Die Bibel, der Christ und die Schmach
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Die Bibel, der Christ und die Schmach
Der Christ ist aufgefordert (Hebr 13,13): Deshalb lasst uns zu ihm [= Jesus] hinausgehen, ausserhalb des Lagers, und seine Schmach tragen. Zur Berufung der Nachfolger Jesu gehört, dass sie beleidigt, verhöhnt, geschmäht, gedemütigt, diskriminiert werden. Petrus macht uns auf die Ursache aufmerksam (1Petr 4,4): Hierbei befremdet es sie, dass ihr nicht mehr mitlauft in demselben Strom der Heillosigkeit, und sie lästern. David wird von Goliath verhöhnt, Hiskia von Rabschake, usw. In seinen Liedern schildert uns David (u.a. Ps 22,7-8): Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie verziehen die Lippen, schütteln den Kopf. Paulus sagt (1Kor 4,13b): Wie Unrat der Welt sind wir geworden, ein Abschaum aller bis jetzt.
Manchmal trifft uns die Schmach – wie das Volk Israel – verdientermassen (Jer 24,9; vgl. Jer 51,51; Klgl 3,45): Und ich mache sie zum Entsetzen, zum Unglück für alle Königreiche der Erde, zur Schmach und zum Sprichwort, zur Spottrede und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie vertreibe. Dort aber, wo sie uns ungerechtfertigt, um Jesu Willen trifft, wollen wir (Hebr 12,2; vgl. Jes 53,2-3; Phil 2,8) hinschauen auf Jesus, […] der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete. Paulus erinnert uns (1Kor 1,28-29): Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache, dass sich vor Gott kein Fleisch rühme. Jesus hält fest (Mt 10,24): Ein Jünger ist nicht über dem Lehrer und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Darum gilt (Lk 6,22-23; vgl. Mt 5,11-12; Apg 5,41; 1Petr 4,14-16): Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen werden und wenn sie euch absondern und schmähen und euren Namen als böse verwerfen werden um des Sohnes des Menschen willen. Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist gross in dem Himmel; denn ebenso taten ihre Väter den Propheten. Dazu zählt auch, dass wir die Schmähungen unserer Glaubensgeschwister mittragen (2Tim 1,16-17): Der Herr gebe dem Hause des Onesiphorus Barmherzigkeit, denn er hat mich oft erquickt und sich meiner Ketten nicht geschämt; sondern als er in Rom war, suchte er mich eifrig und fand mich.
Schmähung reizt dazu, sie den Schmähenden heimzuzahlen. Dem schiebt die Schrift einen Riegel (1Kor 4,13a; vgl. Spr 12,16): Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir; gelästert, reden wir gut zu. Wer Gläubige schmäht, schmäht auch den Herrn (vgl. Jes 37,23). Gott weiss also um alles (Ps 69,20): Du, du hast meine Schmähung erkannt und meine Schande; vor dir sind alle meine Bedränger. Darum dürfen wir unsere Situation dem himmlischen Vater anbefehlen (Ps 89,51a): Gedenke, Herr, der Schmach deiner Knechte! Klgl 5,1b: Schau her und sieh unsere Schmach! Ps 119,22a: Wälze von mir Hohn und Verachtung! Es kommt der Zeitpunkt, wo der Herr aller Schmach ein Ende setzen wird (Jes 25,8; vgl. u.a. Ps 35,26; Jes 54,4; Hebr 11,28): Den Tod verschlingt er auf ewig, und der Herr, Herr wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht, und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegtun. Denn der Herr hat geredet.