Die Bibel, der Christ und der Staat
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Die Bibel, der Christ und der Staat
Wie soll sich der Christ dem Staat gegenüber verhalten? Vor allem Röm 13,1-7 und 1Petr 2,11-17 gehen auf diese Frage ein. Auch „Himmelsbürger“ (Phil 3,20) schulden dem Staat – selbst einer nichtchristlichen Regierung – Gehorsam (1Petr 2,13-14a, vgl. Tit 3,1): Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des Herrn willen; sei es dem König als Oberherrn oder den Statthaltern! Oder (Pred 8,2): Dem Befehl des Königs gehorche! Genauso schreibt Paulus (Röm 13,1-2): Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten! Denn es ist keine staatliche Macht ausser von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. Wer sich daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen. So wie die Familie und die Gemeinde hat Gott auch den Staat eingesetzt. Anarchie ist von Gottes Wort her abzulehnen. Jesus selbst sagt (Mt 22,21): So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Der Staat hat von Gott die Aufgabe bekommen, das Gute zu fördern und das Böse einzudämmen und zu bestrafen (auch gegenüber Christen), um den Frieden zu bewahren (Röm 13,4, vgl. 1Petr 2,14): Denn sie [= die staatliche Macht] ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. Ein Christ wird die Arbeit der Polizei und Justiz also nach Möglichkeit unterstützen. Während Nichtchristen dem Staat (Röm 13,5) „allein wegen der Strafe“ gehorchen, tut es ein Christ auch „um des Gewissens willen“, weil er weiss, dass der Staat von Gott eingesetzt ist. Aussagen wie „Das merkt keiner!“ oder „Das wird sowieso nicht kontrolliert!“ kann ein Christ seinem Handeln also nicht zugrunde legen (zu den Grenzen des Gehorsams vgl. Die Bibel, der Christ und der Widerstand).
Der Christ steht in der Pflicht, für die Obrigkeit zu beten (1Tim 2,1-2): Ich ermahne nun vor
allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für
Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in
aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Er bringt Amtsträgern Ehrerbietung entgegen (1Petr 2,17):
Erweist allen Ehre; liebt die Bruderschaft; fürchtet Gott; ehrt den König. Das Gesetz ermahnt
uns (2Mo 22,27): Gott sollst du nicht lästern und einem Fürsten deines Volkes nicht fluchen.
Gläubige sind aufgerufen, ihre Steuern und Abgaben zu bezahlen (Röm 13,6-7): Denn deshalb
entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt
sind. Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, dem die Steuer; den Zoll, dem der
Zoll; die Furcht, dem die Furcht; die Ehre, dem die Ehre gebührt. Das Wohl unseres Volkes
fördern wir durch unseren täglichen Einsatz (Röm 13,3, vgl. Spr 14,34; 1Thess 4,11-12; 1Petr
2,12): Tue das Gute, und du wirst Lob von ihr [= der staatlichen Macht] haben. In diesem Sinn
ruft Jeremia den nach Babylon verschleppten Juden zu (Jer 29,7): Suchet der Stadt Bestes […],
und betet für sie zum Herrn!