Die Bibel, der Christ und die Steuern


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Die Bibel, der Christ und die Steuern

Mein ist das Silber und mein das Gold. Daran erinnert uns der Herr durch den Propheten Haggai (Hag 2,8). Viele gehen davon aus, dass das von ihnen verdiente Geld ihnen selbst gehört. Doch die Bibel macht uns darauf aufmerksam, dass auch die Familie, die Gemeinde, der Staat oder Menschen in Not einen Anspruch auf das haben, was letztlich Gott gehört. Jesus wird einmal gefragt (Mk 12,14): Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? Sollen wir sie geben oder nicht geben? Jesus erwidert (Mk 12,17; vgl. Mt 22,21; Lk 20,25): Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Der Christ bezahlt seine Steuern, unabhängig davon, ob der Staat zu viel einfordert oder nicht. Es gibt viele Dinge, die wir als Einzelpersonen nie bewerkstelligen könnten, denken wir etwa an die Infrastruktur wie Wasser, Elektrizität oder Verkehr. Paulus schreibt der Gemeinde in Rom (Röm 13,7): So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. In den Augen Gottes sind wir diese Abgaben dem Staat also «schuldig». Darum deklariert ein Nachfolger Jesu sämtliche seiner Einnahmen, ohne dass er irgendwelche Schwarzarbeit am Fiskus vorbeischleust.

Gottes Wort kennt allerdings nur eine Einkommenssteuer. Dass bereits versteuerte Einkommen durch eine Besitz-, Erbschaftsoder Mehrwertsteuer nochmals besteuert würden, ist der Bibel fremd. Ohnehin warnt die Schrift vor einer übermässigen Besteuerung durch den Staat (Spr 29,4): Ein König gibt durch das Recht dem Land Bestand; aber wer nur Abgaben erhebt, zerstört es. Unsere Masslosigkeit im Ausgeben und unsere überhöhten Ansprüche führen zu immer neuen Forderungen an die Politiker. Je länger je mehr fühlt sich der Staat für alles zuständig. Jeder noch so kleine Unterschied, jede noch so kleine Ungerechtigkeit soll ausgeglichen werden. In Schweden betrug der Anteil der Staatsausgaben an der Wirtschaftsleistung 1880 noch 6%, 1991 waren es 60% (Staatsquote CH 2017: 34,4%). Ein stetiger Ausbau der Staatsmacht auf Kosten der Bürger und ihres Besitzes! Der Prophet Samuel macht die Israeliten auf genau diese Gefahr aufmerksam (1Sam 8,15-17): Dazu von euren Kornfeldern und euren Weinbergen wird er [= der künftige König] den Zehnten nehmen und ihn seinen Kämmerern und Beamten geben. […] Von euren Schafen wird er den Zehnten nehmen, und ihr, ihr müsst seine Knechte sein. Genauso geschah es auch zur Zeit Josefs, als die erhöhten Abgaben dazu führten, dass fast die ganze ägyptische Bevölkerung versklavt wurde – Gottes Gericht über eine Nation, die selbst viele andere versklavt hat (vgl 1Mo 47,20-21.26). Die primären Aufgaben des Staates sind die Durchsetzung des Rechts und die Gewährleistung der Sicherheit, … und nicht die Lenkung der Wirtschaft oder karitative Aufgaben (Röm 13,4-6): Denn sie [= die Staatsmacht] ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. […] Denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. […] Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind. Daran müssen wir uns bei allen Begehrlichkeiten immer wieder erinnern lassen!