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Die Bibel, der Christ und der Streit


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Die Bibel, der Christ und der Streit

Streit ist – in Ehen und Familien, zwischen Freunden, Mitarbeitern, Nachbarn oder Völkern – an der Tagesordnung. Habakuk fragt einmal verzweifelt (Hab 1,3): Warum lässt du mich Unrecht sehen und schaust dem Verderben zu, so dass Verwüstung und Gewalttat vor mir sind, Streit entsteht und Zank sich erhebt? Der erste Streit zwischen Kain und Abel endet mit einem Mord. Paulus und Barnabas gehen nach einer Meinungsverschiedenheit getrennte Wege. Euodia und Syntyche, zwei Frauen aus Philippi, ermahnt Paulus (Phil 4,2), eines Sinnes zu sein im Herrn. Für die letzte Zeit kündigt Jesus an, dass (Mt 24,12) die Liebe der meisten erkalten wird. Die Menschen werden (2Tim 3,1- 5) lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht und gewalttätig sein.

Streit ist (Gal 5,19-21) ein Werk des Fleisches. Unsere Selbstsucht ruft ihn hervor (Jak 4,1): Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Nicht daher: aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Da ist der Zorn (Spr 30,33): Denn das Pressen der Milch bringt Butter hervor, und das Pressen der Nase bringt Blut hervor, und das Pressen des Zorns bringt Streit hervor. Der Hass (Spr 10,12): Hass erregt Zänkereien, aber Liebe deckt alle Vergehen zu. Die Habgier (Spr 28,25a): Der Habgierige erregt Streit. Da sind Eifersucht und Neid (Spr 6,34), Falschheit und Verleumdung (Spr 16,28), Übermut und Uneinsichtigkeit (Spr 13,10). Sogar theologische Spitzfindigkeiten (vgl. 2Tim 2,23) führen zu Streit. Darum aufgepasst. Aus kleinen Querelen können grosse Schlachten werden (Spr 17,14): Wie einer, der Wasser ent- fesselt, so ist der Anfang eines Streites; bevor also der Rechtsstreit losbricht, lass ab! Spr 18,19: Streitigkeiten sind wie der Riegel einer Burg. Auf einmal wird jeder Kontakt abgebrochen, kein Wort wird mehr miteinander geredet.

Die Schrift fordert dazu auf, vom Streit abzulassen (Spr 20,3): Ehre ist es dem Mann, vom Streit abzulassen. Jak 1,19: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Spr 15,1a (vgl. Spr 29,11; Eph 4,29): Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab. 2Tim 2,24: Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, duldsam. Manchmal ist es angebracht, eine Äusserung grosszügig zu überhören (Spr 12,16; vgl. 14,29a): Ein Tor zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer Schmähung überhört, der ist klug. Oder vielleicht sogar, Unrecht in Kauf zu nehmen (Mt 5,39; vgl. 3Mo 19,18; 1Kor 13,4-5): Wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar. Spr 17,1: Besser ein trockener Bissen und Ruhe dabei als ein Haus voller Festspeisen, aber Streit dabei. Vor allem aber wollen wir möglichst schnell nach Versöhnung streben (Eph 4,26- 27): Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Bevor wir eine Gabe zum Altar bringen, sollen wir uns – so Jesus – versöhnen (vgl. Mt 5,23-24). Wieviel wertvoller als ein Kontaktabbruch ist doch die Vergebung. Jakob und Esau, Josef und seine Brüder zeigen uns, dass eine Versöhnung mit Gottes Hilfe möglich ist. Darum (2Kor 13,11a; vgl. Eph 4,32): Im Übrigen, Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch ermuntern, seid eines Sinnes, haltet Frieden!