Die Bibel, der Christ und der Tierschutz
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Die Bibel, der Christ und der Tierschutz
Die Tiere werden von Gott am fünften und am sechsten Tag erschaffen (1Mo 1,25): Gott machte alle Arten von wilden Tieren, von Herdenvieh und von allem, was sich auf der Erde regt. Dem Menschen allerdings gibt der Herr innerhalb der Schöpfung den Vorrang (V. 28b; vgl. V. 26; 1Mo 2,19-20; Mt 6,26b): Herrscht über die Fische im Meer, über die Vögel am Himmel und über alle Tiere, die auf der Erde leben! Dieser Ordnung widersetzt sich der Mensch, wenn er die gleichen Rechte einfordert für Tiere wie für Menschen, oder wenn er sie sogar überordnet (Röm 1,23; vgl. 2Mo 32): Die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauschten sie mit Bildern von sterblichen Menschen, mit Abbildern von Vögeln, vierfüssigen und kriechenden Tieren. Mit dem Sündenfall wird dann bis zur Wiederkunft Jesu nicht nur das Verhältnis von Gott und Mensch sowie Mensch und Mensch, sondern auch das Verhältnis von Tier und Mensch beeinträchtigt (vgl. Jes 11,6-8; Röm 8,19-22). Giftige Lebewesen, wilde Tiere, Schädlinge, die Gefahr von Überpopulationen oder die Übertragung von Krankheiten durch Tiere: All dies zeugt von der Feindschaft zwischen Mensch und Tier. Tierschutz, der in Unkenntnis von Natur und Umwelt und ihren realen Gegebenheiten den Menschenschutz übersieht, verrennt sich.
Das Tier dient dem Menschen als Arbeitskraft und seit der Sintflut auch als Nahrungsmittel (1Mo 9,3): Und alles, was da lebt und sich regt, soll euch wie die Pflanzen zur Nahrung dienen. Die Bibel fordert keine vegane Lebensweise ein (vgl. 5Mo 12,20; Lk 22,7-8; Röm 14,2-3; 1Kor 10,25; 1Tim 4,3-5). Es gab im alten Bund aber eine ganze Reihe von Tieren, die nicht gegessen werden durften (vgl. 3Mo 11; 5Mo 14). Dabei werden zum Beispiel solche Tiere geschützt, die für die Beseitigung von Aas, von Schädlingen oder Krankheitsträgern sorgten. Ohnehin darf der Mensch mit dem Tier nicht nach Belieben verfahren (Ps 50,10-11): Denn mein ist alles Wild im Wald, die Tiere auf den tausend Bergen. Ich kenne alle Vögel der Berge, und was sich tummelt im Feld, ist mir bekannt. Die Tierwelt ist Gottes Eigentum, geschaffen zum Lob seiner Herrlichkeit (vgl. Ps 148,7-10). Als Schöpfer kümmert sich der Herr um jedes seiner Geschöpfe auch um die Tiere (Mt 6,26; vgl. 1Mo 1,30; 6,19-20; 9,9-11; Ps 147,9; Jon 4,11; Mt 10,29): Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie weder säen noch ernten noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Deshalb werden klare Grenzen gesetzt (5Mo 22,6-7): Wenn du unterwegs zufällig ein Vogelnest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder Eiern findest und die Mutter sitzt auf den Jungen oder den Eiern, dann darfst du nicht die Mutter mit den Jungen wegnehmen. Die Mutter musst du fliegen lassen, die Jungen kannst du dir nehmen. Dann wird es dir gut gehen und du wirst lange leben. Nutztiere sollen recht ernährt werden (5Mo 25,4): Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt. Am Ruhetag sollen sie sich erholen dürfen (2Mo 23,12b): Am siebten Tag sollst du alles ruhen lassen! Auch dein Rind und dein Esel sollen sich ausruhen. Keine Spur also von einem Freipass für Tierquälerei (Spr 12,10): Der Gerechte kümmert sich um das Wohlergehen seines Viehs, aber das Herz der Gottlosen ist grausam.