Die Bibel, der Christ und das Vergeben
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Die Bibel, der Christ und das Vergeben
Der Christ weiss (Dan 9,9): Bei dem Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung. Weil Jesus unsere Schuld am Kreuz auf sich genommen hat (vgl. Mt 26,28; Eph 1,7), dürfen wir mit unseren Verfehlungen zu ihm kommen und Vergebung empfangen (Ps 32,5; vgl. 2Chr 7,14; Ps 51; Ps 103,1-13; Mi 7,18; Kol 2,13-14): So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde. Gottes Wort verheisst uns (1Joh 1,9): Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
Durch das Sühneopfer Jesu wird unser Umgang mit Fehlern auf eine neue Grundlage gestellt. Der Herr erwartet von seinen Nachfolgern, dass sie sich für ihre Schuld auch beim Mitmenschen entschuldigen (Spr 28,13): Wer seine Verbrechen zudeckt, wird keinen Erfolg haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Erbarmen finden. Das soll baldmöglichst geschehen (Eph 4,26b-27): Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Umgekehrt ist der Christ aber auch aufgefordert, das an ihm verübte Unrecht zu vergeben (Eph 4,32): Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat. Kol 3,13 (vgl. Mt 5,7-9; 6,12; Lk 6,36; 2Kor 2,6-7): Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr! Jesus geht als Beispiel voran. Kurz vor seinem Tod betet er (Lk 23,34): Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun.
Das Wort Gottes warnt uns vor der Unversöhnlichkeit und ihren Folgen (Mt 6,14-15; vgl. Mt 18,23-35; Mk 11,25; Lk 6,37): Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt; so wird euer Vater eure Vergehungen auch nicht vergeben. Auch wenn es uns bisweilen schwerfällt: Wir wollen alles, was an uns liegt, dafür tun, dass man sich wieder in die Augen sehen kann (Lk 17,3-4; vgl. Mt 18,21-22): Habt acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm! Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es; so sollst du ihm vergeben. Gottes Tipp: Nichts nachtragen (3Mo 19,18a): Du sollst dich nicht rächen und den Kindern deines Volkes nichts nachtragen. Das hebräische Wort für „vergeben“ bedeutet wörtlich „zudecken“, das griechische „wegschicken“ (Spr 17,9): Wer Vergehen zudeckt, strebt nach Liebe; wer aber eine Sache immer wieder aufrührt, entzweit Vertraute. Doch was wenn sich jemand nicht entschuldigt oder umgekehrt: Wenn jemand unsere Entschuldigung oder Vergebungsbereitschaft zurückweist (Ps 37,8): Lass ab vom Zorn und lass den Grimm! Entrüste dich nicht! Es führt nur zum Bösen. Anstatt mit gleichen Mitteln zurückzuschlagen (vgl. Röm 12,18-21), wollen wir weiter Liebe üben. Wir dürfen die Angelegenheit im Gebet dem Herrn anvertrauen. Denn ihm ist auch auf dem Weg zur Versöhnung nichts unmöglich! Zudem wissen wir: Er wird gerecht richten!