Der Christ und sein Verhalten
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Der Christ und sein Verhalten
Wir haben festgestellt, dass wir wenn wir nicht der Willkür des Menschen verfallen wollen auf Gottes Offenbarung angewiesen sind, um Gut und Böse zu erkennen. Ausserdem haben wir beobachtet, dass der Mensch unfähig ist, diesen Willen Gottes aus eigener Kraft zu tun. Das Gesetz zeigt uns, dass wir einen Erlöser – Jesus Christus – brauchen, der uns die Übertretungen vergibt und uns zu neuen Menschen umgestaltet.
Mit unserer Umkehr bekommen Gottes Anweisungen einen neuen Stellenwert. Sie geben uns die Leitplanken vor, wie wir als Christen ein Leben zu Gottes Ehre gestalten können (vgl. Römer 6,4). Wir gleichen nicht mehr länger Selbstherrschern, die sich diktatorisch über bestehenden Gesetze hinwegsetzen und unkontrollierte Macht ausüben. Nein, es wird uns zur Freude, uns dem guten Gesetz Gottes unterstellen zu dürfen, das uns vor Verfehlungen bewahrt.
Dabei gilt es, an zwei Grundsätzen festzuhalten: Erstens: Unser Gehorsam gegenüber Gottes Vorgaben ist keine Leistung, mit der wir uns das Himmelreich verdienen. Das Tor in die Herrlichkeit hat uns Jesus geöffnet, als er für uns stellvertretend in den Tod gegangen ist. Zweitens: Wir können den Willen Gottes auch nach unserer Bekehrung nicht aus eigener Kraft erfüllen. Wer es versucht, dessen Christenleben wird zu einem andauernden Krampf mit unzähligen Enttäuschungen. Den Schlüssel finden wir in Gal 2,20: Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Christus erfüllt das Gesetz in uns. Durch den Heiligen Geist, der in uns Wohnung nimmt, befähigt er uns, ein Leben nach Gottes Willen zu führen.
So wird uns Jesus für unser Verhalten zum Vorbild. Gott sagt (3Mo 19,2): Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott. Deshalb werden wir aufgefordert (Eph 4,15b), zu wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. Paulus schreibt (Eph 4,1): So ermahne ich euch nun […],dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid. Mit unserem Verhalten als Christen geben wir Gott die Ehre (Eph 1,12), dass wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit. Wir bezeugen, dass sein Wort wahr ist und die Kraft hat, Leben zu verändern, und: Wir werden selbst zu Vorbildern (Tit 2,7-8): Dich selbst aber mache zum Vorbild guter Werke […], damit der Widersacher beschämt werde und nichts Böses habe, das er uns nachsagen kann.
Es ist ein Missbrauch der Gnade Gottes, wenn wir Jesus kennen und seinen Willen trotzdem übertreten, sprich: sündigen. Das heisst nicht, dass wir auf unserem Weg in der Nachfolge nicht straucheln können. Wenn dies geschieht und dies gilt für alle zu behandelnden ethischen Themen -, dann dürfen wir uns an die Zusage Gottes in 1Joh 1,9 halten: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
So wollen wir jeden Tag mit David beten (Ps 86,11): Lehre mich, Herr, deinen Weg. Und (Ps 143,10): Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott.