Skip to main content

Die Bibel, der Christ und der Vollzeitdienst


Download: Skript

Die Bibel, der Christ und der Vollzeitdienst

Bereits im Alten Testament gibt es Menschen, die dem Herrn hauptamtlich dienen. Aus den zwölf Stämmen Israels macht der Herr die Nachkommen Levis zu seinem persönlichen Eigentum, damit sie ihm dienen (4Mo 3,6-9). Abgesehen von 48 Städten mit ihrem Weideland (4Mo 35) bekommen sie kein eigenes Erbe (4Mo 18,20). Sichergestellt wird ihre Versorgung durch die übrigen Stämme (4Mo 18,21): Und siehe, den Söhnen Levi habe ich den gesamten Zehnten in Israel zum Erbteil gegeben für ihre Arbeit, die sie verrichten, die Arbeit für das Zelt der Begegnung.

Im Neuen Testament sehen wir, wie Jesus das Leben aller Gläubigen in seinen Dienst stellt (Mt 5,14): Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Lukas, der Arzt, oder auch Aquila und Priscilla, das Zeltmacher-Ehepaar, zeigen uns, wie wertvoll und wichtig Gläubige sind, die sich neben ihrer Berufstätigkeit für die Gemeinde Jesu engagieren. Doch auch das Neue Testament kennt nicht nur das ehrenamtliche Prinzip. Seine Jünger macht Jesus zu vollzeitlichen Menschenfischern, deren Schaffenskraft Jesus für sich beansprucht. Sie geben ihren angestammten Beruf auf (Mt 4,18-22). Dafür sollen sie auch entschädigt werden. Als er sie aussendet, empfiehlt ihnen Jesus, nichts mit sich zu nehmen (Mt 10,10b): Denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert. Dort, wo der Jünger aufgenommen wird, soll und darf er sich verpflegen lassen (Lk 10,7a): In diesem Haus aber bleibt, und esst und trinkt, was sie haben! Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Genauso der Apostel Paulus (1Kor 9,14; vgl. V. 1-18; 1Tim 5,18): So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. Paulus beruft sich dabei auf das Gesetz (5Mo 25,4): Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt. Wenn er selbst freiwillig auf dieses Recht verzichtet (vgl. 1Kor 9,12b; 2Thess 3,9) und zwischendurch immer wieder als Zeltmacher arbeitet (vgl. Apg 18,3), dann tut er dies (2Thess 3), um niemandem zur Last zu fallen und der Gemeinde zu zeigen, dass sich Glaubensleben und Beruf gegenseitig nicht ausschliessen.

Wenn wir euch das Geistliche gesät haben, was ist es da Grosses, wenn wir von euch das Irdische ernten? Ja, eigentlich sollte dies selbstverständlich sein (1Kor 9,11). Wie dankbar dürfen wir für all jene sein, die sich nicht durch Rückzug aus der Gemeinde ihrer Verantwortung entziehen, sondern ihren Verdienst für Säende zur Verfügung stellen! Umgekehrt weiss ein Verkündiger aber auch, dass er in seinem Dienst ganz von der Gnade Gottes abhängig ist (Lk 14,33): So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein. Bescheidenheit ist ihm eine Zier (1Tim 6,8): Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. Auch dem Vollzeitdiener gilt, was Paulus den Thessalonichern vorlebt (2Thess 3,8.10): … noch haben wir von jemand Brot umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet. […] Denn auch als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.