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Die Bibel, der Christ und der Zehnt


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Die Bibel, der Christ und der Zehnt

Das Alte Testament kennt sehr viele Abgaben, die für die Bevölkerung bis zu einem Drittel der Einkünfte ausmachen konnten. Ein Teil des Einkommens ist für Gott bestimmt, proportio- nal zum Ertrag (vgl. 4Mo 18,21-24; 3Mo 27,30- 33; 5Mo 14,22-27). Der Zehnt wird in Form von Naturalien (Pflanzen, Tiere) abgeben. Wird er durch eine Geldgabe ersetzt, ist er um ein Fünftel zu erhöhen (vgl. 3Mo 27,31).

Der Zehnt ist für den vielfältigen Dienst am Heiligtum bestimmt. Auch die Leviten, die von diesen Abgaben leben, geben den Zehnt wei- ter: und zwar den Priestern (vgl. 4Mo 18,25- 29). In jedem dritten Jahr ist der Zehnt zusätz- lich auch für die Armen – Fremdlinge, Waisen, Witwen – bestimmt (vgl. 5Mo 14,28-29). Aber auch zu den Festen soll man nicht ohne eine Gabe kommen (5Mo 16,16b-17): Aber niemand soll mit leeren Händen vor dem Herrn erschei- nen,  sondern  jeder  mit  dem,  was  er  geben kann, je nach dem Segen, den der Herr, dein Gott, dir gegeben hat. Hier wird deutlich, um was es geht: Um eine bescheidene Rückerstat- tung dessen, was uns der Herr in seiner Güte schenkt (vgl. Mal 3,10). Dankbarkeit gegenüber Gott (vgl. 2Kor 9,11)! Gleichzeitig dient die Freigiebigkeit aber auch als Glaubensschule (5Mo 14,23b): … damit du lernst, den Herrn, deinen Gott, allezeit zu fürchten.

Auch Jesus fordert uns auf, unser Geld in den Dienst Gottes zu stellen (Mt 22,21):  So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes  ist.  Selbst  dann,  wenn  er  den  Miss- brauch des Zehnten kritisieren  muss, betont Jesus (Mt 23,23b): Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. Paulus ermutigt die Ge- meinde (1Kor 16,2): An jedem ersten Wochen- tag lege jeder unter euch etwas beiseite und sammle,  je  nachdem  er  Gedeihen  hat.  Und (1Kor 9,14): So hat auch der Herr angeordnet, dass die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen.

Ein Anteil von zehn Prozent ist dabei sicherlich eine praktische Richtschnur. Wir dürfen aber auch grosszügiger sein. Paulus lobt die Ge- meinden Mazedoniens, die (2Kor 8,3) über ihr Vermögen hinaus bereitwillig waren. 2Kor 9,6 (vgl. Spr 11,24-25): Das aber bedenkt: Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ern- ten. Wichtig ist: Es soll von Herzen kommen (2Kor 9,7; vgl. als Warnung Lk 18,10-14): Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht wi- derwillig oder gezwungen; denn einen fröhli- chen Geber hat Gott lieb! Als Vorbilder dürfen uns Abraham oder Jakob dienen, die den Zehnten schon lange vor der Zeit des Geset- zes zahlen (1Mo 14,20b): Und er [Abram] gab ihm [Melchisedek] den Zehnten von allem. Ja- kob  verspricht  (1Mo  28,22):  Und  von  allem, was  du mir gibst, will ich  dir  gewisslich  den Zehnten geben! Sie beherzigen, was die Sprü- che empfehlen (Spr 3,9-10): Ehre den Herrn mit deinem Besitz und mit den Erstlingen all deines Einkommens, so werden sich deine Scheunen füllen und deine Keltern von Most überlaufen. Gottes Wort verheisst uns im Hinblick auf un- seren Besitz (2Kor 9,8): Gott aber ist mächtig, euch jede Gnade im Überfluss zu spenden, so- dass ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk.