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Die Bibel, der Christ und der Zen-Buddhismus


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Die Bibel, der Christ und der Zen-Buddhismus

Zen ist eine heute auch im Westen weit verbreitete Ausprägung des Buddhismus. Ihrem Begründer Bodhidharma (um 500 n. Chr.), einem nach China ausgewanderten indischen Mönch, ging es darum, das ursprüngliche Erlebnis von Buddha, die Erleuchtung (jap. Satori), als Erlebnis nachzuvollziehen. Am weitesten verbreitet ist der Zen-Buddhismus heute in Japan. Zen geht davon aus, dass alles von einem kosmischen Geist durchweht ist. Diese Kraft verbindet alle Dinge und Lebewesen miteinander. Alles ist letztlich eins! Die Anlage zur Erleuchtung, die Buddha-Natur, trägt jeder in sich. Doch muss sie zur Entfaltung gebracht werden. Das eigene Ich ist eine Täuschung, von der es sich zu lösen gilt. Ziel ist die Vereinigung mit dem kosmischen Allbewusstsein, wo alles als eins empfunden wird.

Im Zen werden verschiedene Praktiken angewandt. Eine davon ist das Zazen, das „Sitzen in der Versunkenheit“ im ruhenden Lotossitz. Wer träge wird und ermüdet, bekommt von einem Bonzen (= buddh. Mönch) mit dem Keisaku genannten Holzstab der Warnung einen Schlag der Barmherzigkeit auf die Schulter. Anders als andere Meditationen ist das Zazen absichts- und gegenstandslos. Es ist auf kein Objekt oder Ziel gerichtet. Vernunft und Logik sind genauso auszuschalten wie Gefühle. Nicht einmal die Erleuchtung darf zum Ziel gesetzt werden, denn diese Vereinigung mit der kosmischen Kraft kommt plötzlich, möglicherweise in einer ganz alltäglichen, von der Meditation unabhängigen Situation. Zen-Meditationen werden auch in christlichen Kreisen angeboten. In der katholischen Kirche haben sie durch den Jesuiten und Zen-Meister Hugo Lassalle Verbreitung gefunden. Doch die biblische Lehre lässt sich nicht damit vereinen. Der Zen-Buddhismus ist eine gottlose, atheistische Lehre, während die Bibel von einem personalen Gott ausgeht, der dem Menschen gegenübersteht. Göttliche Anlagen im Menschen, die es zu entdecken gäbe, kennt die Schrift nicht. Im Gegenteil: Die Sünde scheidet uns von Gott. Zur Begegnung mit dem Herrn kann es einzig und allein durch Christus kommen, der unsere Schuld in seinem stellvertretenden Sühnetod auf sich nimmt. Jesus ist uns zur (1Kor 1,30) Weisheit und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung geworden. Zen ist ein Versuch der Selbsterlösung und Selbstheiligung, der das Versöhnungswerk und die Gnade Jesu beiseiteschiebt (Eph 2,8-9): Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Niemand ist fähig, sich selbst zu erlösen. Des Weiteren sind unser Ich und unser Verstand Gabe Gottes. Wir müssen sie nicht ausschalten, sondern dürfen sie im Wissen um ihre Begrenztheit zur Ehre Gottes nutzen. Das Wort Gottes offenbart uns auch, was es mit den kosmischen Kräften auf sich hat (Eph 6,12): Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Gott warnt (Kol 2,8): Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäss.