Die Bibel, der Christ und das Zeugnis
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Die Bibel, der Christ und das Zeugnis
Ein Zeugnis (griech. «martyrion») ist eine auf eigener Wahrnehmung beruhende Aussage, die erbracht wird, um einen Sachverhalt zu bestätigen. Indem sich der Herr durch sein Wort, seine Schöpfung und seine Güte offenbart, gibt er Zeugnis von sich selbst (vgl. Apg 14,17; Röm 1,18-20). Vor allem aber geschieht dies durch Jesus (vgl. 1Joh 5,8-11), den «treuen und wahrhaftigen Zeugen» (Offb 3,14).
Durch ihn werden auch seine Nachfolger zu Zeugen (Apg 1,8a; vgl. Joh 15,26-27): Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein. Schon das Volk Israel hatte den Auftrag, das Handeln Gottes zu bezeugen (Jes 43,21; vgl. Jes 43,10; 44,8): Dieses Volk, das ich mir gebildet habe, sie sollen meinen Ruhm erzählen. Ps 96,2-3 (vgl. Ps 145,1-12): Singt dem Herrn, preist seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil! Erzählt unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! Mit dem Tod und der Auferstehung Jesu – und davon zeugen wir vor allem anderen! – bekommt dieser Auftrag einen noch herrlicheren Inhalt. Zu den Jüngern sagt Jesus nach Karfreitag und Ostern (Lk 24,48): Ihr seid Zeugen hiervon. Folgerichtig lesen wir (Apg 4,33a; vgl. Apg 8,25): Und mit grosser Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab. Ganz zentral kommt dieses Zeugnis im Abendmahl zum Ausdruck (vgl. Lk 22,19-20; 1Kor 11,26). Hinzu tritt dann aber auch der Verweis auf das Wirken des Auferstandenen im eigenen Leben. Die Gemeinde ist auserwählt (1Petr 2,9), damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat. Petrus fordert auf (1Petr 3,15b- 16a): Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert, aber mit Sanftmut und Ehrerbietung! So haben es Petrus und Johannes vor dem Sanhedrin (Apg 4-5), so hat es Paulus vor Festus und Agrippa getan (Apg 26). Röm 10,10: Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil.
Das Zeugnis von Jesus ruft Menschen zum Glauben (vgl. 2Thess 1,10; 1Joh 1,1-4). Bis zuletzt – so
verheisst es Jesus – wird es erklingen (vgl. Mt 24,14; Offb 11,1-14). Doch dabei stösst es auf
Widerstand. Bereits damals werden jene Menschen, die wie Stephanus oder Antipas ihr Leben für
den Glauben hingeben, als Märtyrer (griech. «martys» = Zeuge, vgl. Apg 22,20; Offb 2,13)
bezeichnet. So weit kann es gehen! Doch Paulus ermutigt uns (2Tim 1,8): So schäme dich nun nicht
des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide mit für das
Evangelium nach der Kraft Gottes! Das haben Petrus und Johannes getan, als der Hohe Rat (V. 18)
das Zeugnis verbieten wollte (Apg 4,20): Denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und
gehört haben, nicht zu reden. Wir dürfen wie die erste Gemeinde beten (Apg 4,29): Und nun, Herr,
sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden.
Jesus verheisst uns (Mt 10,32): Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu
dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.