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Die Bibel, der Christ und der Zorn


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Die Bibel, der Christ und der Zorn

Schon der Prediger mahnt (Pred 7,9): Werde nicht schnell verdriesslich, denn Narren tragen den Verdruss in sich. Genauso Jakobus (Jak 1,19): Jeder sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn! Zornausbrüche werden im Galaterbrief (vgl. Gal 5,20) zu den Werken des Fleisches gezählt. Mit unserer Wut tritt das Böse an die Oberfläche, das in unserem Innern sein Werk vollzieht. Hass und Groll bringen das Fass zum Überlaufen. Wie reagieren wir? Spr 29,11a: Seinen ganzen Unmut lässt der Tor herausfahren. Wieviel besser hat es da der Weise, der nicht sofort aus der Haut fährt (Spr 12,16; vgl. Spr 15,1): Der Narr – sein Unmut tut sich an demselben Tag noch kund, wer aber die Schmach verborgen hält, ist klug. Paulus fordert uns auf (Kol 3,8): Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung,  schändliches  Reden  aus  eurem Mund. Schon das Alte Testament weist den Zorn in seine Schranken (3Mo 19,18): Du sollst dich nicht rächen und den Kindern deines Volkes nichts nachtragen und sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Um nicht angesteckt zu werden, ist es manchmal geboten, sich vom Jähzornigen zu distanzieren (Spr 22,24-25): Lass dich nicht ein mit einem Zornigen, und mit einem Mann, der sich schnell erregt, verkehre nicht, damit du dich nicht an seine Pfade gewöhnst und deinem Leben eine Falle stellst. Alles, was Wut und Zorn erregen kann, sollen wir unterlassen, besonders Kindern gegenüber (Eph 6,4): Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn! Auch Jesus fällt ein klares Urteil (Mt 5,22a): Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird. Die Folgen des Zorns können sehr schwerwiegend sein und uns über Jahre hinweg begleiten (Ps 37,8; vgl. Spr 14,29): Lass ab vom Zorn und lass den Grimm! Entrüste dich nicht! Es führt nur zum bösen Handeln. Spr 29,22 (vgl. Spr 10,12; 15,18): Ein zorniger Mann erregt Streit, und ein Hitziger ist reich an Vergehen.

Klar, es gibt auch den berechtigten Zorn. So lesen wir von Jesus, dass er da und dort gezürnt hat (vgl. Mk 3,5; Joh 2,15). Nah 1,6: Wer kann vor seinem [= Gottes] Groll bestehen, wer standhalten bei der Glut seines Zorns? Sein Grimm ergiesst sich wie Feuer, die Felsen bersten durch ihn. Es ist der gerechte Zorn Gottes, von dem wir uns nur allzu oft eingestehen müssen, dass er uns zurecht trifft. Es ist ein Zorn, der nicht übers Ziel hinausschiesst, denn Gott ist (2Mo 34,6) «langsam zum Zorn». Genauso kann manchmal auch der menschliche Zorn – z.B. gegenüber Unrecht – gerechtfertigt sein. Allerdings wird bei uns die Grenze sehr schnell überschritten (Eph 4,26a): Zürnet, und sündigt dabei nicht! Darum sofort der wichtige Grundsatz (Eph 4,26b): Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! Wenn wir zornig geworden sind, dann erwartet der Herr, dass wir uns noch am gleichen Tag versöhnen. Gemäss dem Vorbild Gottes (Mi 7,18b; vgl. Ps 78,38): Nicht für immer behält er seinen Zorn, denn er hat Gefallen an Gnade. Darum gilt (Eph 4,31-32): Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit! Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat.