Skip to main content

Die Bibel, der Christ und die Zucht Gottes


Download: Skript

Die Bibel, der Christ und die Zucht Gottes

Gott verheisst dem Gläubigen (Ps 32,8): Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten. Gott unterrichtet seine Kinder. Er weist sie zurecht. Im Neuen Testament steht für „züchtigen“ das griechische Wort „paideuo“ (= Kinder erziehen). Wir können also auch von der Erziehung Gottes sprechen.

Der himmlische Vater tut dies aus Liebe zu seinen Kindern (Spr 3,12, vgl. Offb 3,19): Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er wie ein Vater den Sohn, den er gern hat. Diesen Vers greift der Hebräerbrief (V. 5-6) auf und fährt fort (Hebr 12,7-8): Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. […] Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne. Jedes Kind Gottes wird gezüchtigt. Der Herr überlässt uns nicht uns selbst. Wieso handelt Gott so? Er erzieht uns (Hebr 12,10b) zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden. Spr 6,23b: Ein Weg zum Leben sind Ermahnungen der Zucht. Gott verfolgt für uns ein gutes Ziel (Ps 25,8-9; Röm 8,28; Hebr 12,10). Darum (Ps 94,12a): Glücklich der Mann, den du züchtigst, Jah! Der Herr läutert uns wie Gold und Silber. Er macht aus unbearbeiteten Steinen funkelnde Diamanten, die der Herrlichkeit Gottes würdig sind (Joh 15,2; vgl. Jes 26,9; Tit 2,11-12): Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. Das tut weh. Da werden Tränen vergossen (Hebr 12,11): Alle Züchti- gung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit. Gottes Machtworte können schmerzen (Jer 30,14b; vgl. Ps 39,12): Denn ich habe dich verwundet, wie man einen Feind verwundet. Deine Züchtigung war grausam um der Grösse deiner Schuld willen. Gott greift durch Personen oder Umstände notvoll in unser Leben ein, damit wir wie das Volk Israel unsere Abwege erkennen. Auch das Wort Gottes, das uns als „Zuchtmeister“ (Gal 3,24: griech. „paidagogos“) in die Enge treibt und überführt, ist uns zur „Zurechtweisung“ und „Unterweisung“ geschenkt (2Tim 3,16-17). Doch wir wissen auch: Gott züchtigt sein Volk (Jer 46,28) „mit Massen“ (Ps 118,18): Hart hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tod hat er mich nicht übergeben.

Wie haben wir uns also zu verhalten (Spr 3,11)? Mein Sohn, verwirf die Zucht des Herrn nicht und sei nicht unwillig, wenn er dich zurechtweist. Der Mensch neigt dazu, der Erziehung Gottes auszuweichen. Deshalb werden wir ermahnt (Spr 10,17; vgl. Spr 15,5): Ein Pfad zum Leben ist, wer auf Zucht achtet; wer aber die Mahnung unbeachtet lässt, leitet in die Irre. Spr 1,7b: Die Toren verachten Weisheit und Zucht. Zur Stadt Jerusalem muss Gott sagen (Zef 3,2): Sie hat auf keine Stimme gehört, keine Zurechtweisung angenommen. Wir wollen dankbar auf Gottes Unterweisung achten, nicht dass wir einmal sagen müssen (Spr 5,12): Ach, wie konnte ich nur hassen die Zucht, wie konnte mein Herz nur die Mahnung verschmähen. Bitten wir Gott darum, unser Lehrmeister zu sein (Ps 25,4; vgl. Ps 143,10): Deine Wege, Herr, tue mir kund, deine Pfade lehre mich!